Wohlstand erlangte der Süden Teneriffas erst durch den Massentourismus ab den 1970er-Jahren. Von einer halben Million Gäste im Jahr 1968 entwickelte sich der Tourismus stetig. Zur Jahrtausendwende wurden dann erstmals mehr als zehn Millionen Besucher auf den Kanarischen Inseln gezählt, etwa die Hälfte davon besuchte deren größte Insel Teneriffa.
In den 1980er-Jahren zog der Süden in Sachen Tourismus schließlich mit dem Norden gleich und dessen Vormarsch war nicht mehr auszubremsen. Erst durch die Wirtschaftskrise ab 2008 sank der Tourismus auf den Kanaren wieder – teilweise um bis zu 20 Prozent. Die Folge waren Massen-Arbeitslosigkeit und Armut in manchen Regionen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen entstand mit mehr als 40 Prozent sogar die höchste Arbeitslosenquote Europas.
Künstliche Strände für Teneriffas Süden
Inzwischen entspannt sich die Situation jedoch wieder. Grund dafür ist der wieder steigende Tourismus. Mit bis zu 360 Sonnentagen und dabei bis zu 3200 Sonnenstunden pro Jahr werben die Metropolen im Süden der Insel um die Gunst der Touristen.
Um diese zufrieden stellen zu können, wurden alle ökologischen bedenken weggewischt und künstliche Strände angelegt. Gestein wurde aus dem Meer angesaugt und zu feinem Sand zermalen. An anderen Stellen der Insel wurde gar Sahara-Sand importiert und ausgebreitet. Große Wälle schützen diese künstlichen Strandabschnitte heute und so ist das Wasser im Inneren der Retorten-Strände sogar dann seicht, wenn sich nur wenige Meter weiter hohe Wellen an den Steinen brechen und diese sogar spielend überspülen.
Folge des Baus immer neuer Luxustempel mit großen Golfplätzen und Pool-Landschaften war die steigende Sorge vor Trinkwasserknappheit. Inzwischen müssen neue Hotelkomplexe daher sogar eigene Meerwasser-Entsalzungsanlagen betreiben.
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Teneriffa Süd: Wirtschaftsfaktor Tourismus
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