Die Taktik ist simpel wie genial: Mit der Schönheit und dem Klima der Insel sollen Professoren im Ruhestand nach Teneriffa gelockt werden, um noch ein paar Jahre anzuhängen und ihr Wissen und ihre Erfahrung an die Studenten aus aller Welt zu transportieren. Aufgrund dieses Plans gelingt es den Verantwortlichen der neuen Universität, immer mehr Menschen zum studieren und zur Weiterbildung auf Teneriffa zu überzeugen.
“Humboldt Cosmos Multiversity”
Ihren Namen verdankt die “Humboldt Cosmos Multiversity” dem Universalgelehrten Alexander von Humboldt, der vor mehr als 200 Jahren für eine Woche auf der Kanareninsel forschte. Seine wissenschaftlichen Studien werden bis heute vielerorts zitiert und Humboldt ist auf der Insel allgegenwärtig. Bei der Benennung der Universität war der Name somit schnell gesetzt.
Gegründet wurde die Bildungsstätte im Jahr 2012 vom Informatik-Professor Günter Koch in Tacoronte im Norden Teneriffas. Den Auftrag dazu erhielt Koch, der von 1998 bis 2003 das österreichische Forschungszentrum Seibersdorf leitete, vom “New Club of Paris”, einem Zusammenschluss von Ökonomen und Unternehmern.
HCM: Multiversity auf Teneriffa
Der Begriff der Multiversity stammt aus den USA und soll die Vielfalt der gebotenen Möglichkeiten symbolisieren. Und diese Vielfalt schlägt auch in der Art der Wissensweitergabe an der Humboldt-Uni durch: Zum einen nämlich kann dort im klassischen Sinn studiert werden. Eine zweite Möglichkeit der Wissensweitergabe gibt es aber in Fortbildungen.
Unternehmen können ihre Mitarbeiter gezielt schulen lassen. Wobei es der Universität nach eigenen Angaben nicht darum geht, ein paar Vorträge zu halten und vielleicht noch Referate einzufordern. Vielmehr sollen mit den Teilnehmern neben den klassischen Fortbildungsinstrumenten beispielsweise auch Fallstudien und weitere tiefergehende Analysen und Tools erarbeitet werden. Auf diese Weise will sich die Humboldt Multiversity von anderen Fortbildungseinrichtungen absetzen.
Humboldt-Uni setzt auf Weiterbildung für die Privatwirtschaft
Und dabei sollen, im klassischen Studium wie in der Fortbildung, keine Grenzen gesetzt werden. Disziplinen sollen in vollem Umfang betrachtet werden. Dazu werden Themenkomplexe von verschiedenen Professoren aus multiplen Bereichen betrachtet. Die Studierenden sollen auf diese Weise ein umfassenderes Bild zu einem Themenkomplex geboten bekommen, als dies in anderen Bildungsstätten möglich wäre.
Dennoch sieht sich die Humboldt-Multiversity auf Teneriffa nicht als Konkurrent zu klassischen Universitäten sondern eher als Bindeglied zwischen Unis und der Privatwirtschaft. Dazu trafen sich bereits kurz nach der Gründung der HCM Experten aus ganz Europa, um über ganzheitliche Modelle der Lehre zu diskutieren und weitergehende Möglichkeiten des Wissenstransfers zu erarbeiten.
Weitere Informationen zur Teneriffa-Uni
Ein wichtiger Bereich der Lehre an der Universität soll das Alter werden. Nach Angaben der Leitung erkannterweise ein eher trockenes Thema, an dem die Gesellschaft jedoch nicht vorbeikomme. Aus diesem Grund sollen Hintergründe und Möglichkeiten für den demographischen Wandel genauestens unter die Lupe genommen werden. Bei dem Hintergrund der Universität und der Taktik bei der Rekrutierung des Lehrpersonals ein durchaus naheliegender Gedanke.
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Studieren auf Teneriffa: Die Humboldt Cosmos Multiversity
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