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Kult-Essen Arepas: Wie kam der venezolanische Maisfladen auf die Kanaren?


Super beliebt und super lecker! Aber wo kommen Arepas eigentlich wirklich her? Hier gibt es die Geschichte - und das Rezept zum Nachkochen!

Von Johanna Demory – Lesedauer: 4 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Nicht viel größer als ein Handteller, doch sie haben es in sich: Arepas. Nebst einer gutgemeinten Füllung aus Fisch, Fleisch, Käse oder Gemüse werden die kleinen Maisfladen zusätzlich auch noch durch die Fritteuse gezogen – und dementsprechend heiß und fettig serviert.

Bei den Kanarios sind Arepas beliebt: Allein auf Teneriffa knubbeln sich laut Suchmaschine sowohl im Süden als im Norden 24 Areperas, kleine Restaurants, die eben hauptsächlich Arepas auf der Speisekarte haben. Aber – ein typisch kanarisches Gericht ist das deftige Streetfood eigentlich nicht.

Denn es kommt ursprünglich aus Südamerika. Seit mehr als 500 Jahren pflegen die Kanaren regen Austausch mit Übersee, allem voran mit Venezuela. Wirtschaftliche Krisen machten Venezuela für die Kanarios zum Fluchtland Nummer eins – bis heute werden ihre Nachkommen dort gern als Isleños, also Inselbewohner, bezeichnet.

So kamen Arepas auf die Kanaren

Mit der Zeit kehrten viele Familien auf die Kanaren zurück. Und brachten so genanntes weißes Maismehl mit, aus denen die Arepas geformt werden. Das Mehl hat sich sowohl in den kanarischen Haushalten als auch in der Gastro-Szene seinen Platz erkämpft.

Heute sind Arepas nicht mehr von den Inseln wegzudenken. Oft in Listen typisch kanarischer Gerichte unerwähnt, werden Arepas trotz ihrer venezolanischen Herkunft mit allen möglichen lokalen Spezialitäten verzehrt.

Allem voran verschiedene Käsesorten wie der Queso Blanco – auch in einer überraschend leckeren Kombi mit Guavenmus (Dulce de Guayaba) – finden Platz in den längs aufgeschnittenen Maismedaillons. Gerne werden Arepas auch mit frischem Tintenfisch (Arepa Marinera) oder gebratener Banane angeboten.

Was sie aber zu echt-authentischem kanarischem Streetfood macht, sind – wie könnte es anders sein – die Mojos. Viele Areperas halten Quetschflaschen bereit, in denen sich eine Art Mojo Mayonnaise befindet – angedickte Mojos, in milder grüner und pikanter roter Variante, die großzügig auf der Arepa-Füllung verteilt werden. Wie Pfeffer und Salzstreuer gehören die Fläschchen mit Mojo-Mayonnaise quasi zum Tischinventar.

Ähnlich wie bei einem Burger ist das Abbeißen von einer Arepa herausfordernd, aber sehr befriedigend. Wer drei Arepas schafft, sollte mehr als zufrieden sein.

Arepas-Rezept zum Nachkochen

Um Arepas selbst zu machen, brauchen Sie nur wenige Zutaten. Weißes Maismehl gibt es auf den Kanaren in jedem Supermarkt, in Deutschland ist es schon etwas schwieriger. Am einfachsten ist es, das Mehl als Vorratspackung online zu bestellen. Und dann kann’s auch schon losgehen! Sie benötigen:

  • 2 Tassen weißes Maismehl
  • 2 1⁄2 Tassen handwarmes Wasser
  • 1 glattgestrichenen Teelöffel (TL) Salz
  • Eine Pfanne und Sonnenblumenöl zum braten
  • 30 Minuten Zeit, um Teig und Füllung vorzubereiten

Maismehl und Salz geben Sie in eine Schüssel. Dann wird gut durchgemischt. Das warme Wasser nach und nach zugießen und alles mit den Händen durchkneten, bis ein weicher Teig entsteht.

Den Teig in gleichmäßige Portionen teilen und zu Kugeln formen. Danach plattdrücken. Aber Vorsicht, die Taler dürfen nicht zu dünn werden. Denken Sie daran, dass die Arepas noch gefüllt werden müssen! Optional: den Teig zur Seite stellen und etwas ruhen lassen. Zehn Minuten sollten genügen. In der Zeit können Sie die Füllung vorberiten.

Die Taler in die Pfanne mit Sonnenblumenöl geben und bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten von beiden Seiten durchbraten.

Eine geeignete Füllung gefällig? Arepa Perico ist eine Variation mit Rührei – und sie ist schnell vorbereitet. Dafür brauchen Sie:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Tomate
  • 3 Eier
  • Kräuter (frisch gehackter Koriander bietet sich an, aber auch getrocknete italienische Kräuter passen gut)
  • Schinkenwürfel (für die Veggie-Variante einfach weglassen)
  • 1/4 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1/4 TL Paprikapulver
  • ½ TL Salz
  • Pfeffer

Die Tomate und die Zwiebel würfeln. Die Eier in einer Schüssel verquirlen und mit Paprikapulver, Salz und Kreuzkümmel mischen. Dann die Zwiebeln in einer Pfanne glasig braten und die Tomate hinzugeben. Beides gemeinsam noch etwa eine Minute durchbraten, bevor die Eier zugegeben werden.

Alles stocken lassen und regelmäßig wenden. Wenn das Rührei fast fertig ist, ab mit den Kräutern in die Pfanne! Und auch der Schinken, falls Sie welchen mögen, sollte jetzt noch kurz mitgebraten werden.

Und dann ist die leckere Perico-Füllung auch schon fertig! Die Arepas längs aufschneiden, füllen und mit Mojo-Sauce genießen. Wir wünschen guten Appetit. Und übrigens: Kalorien werden beim Arepas-Schmaus nicht gezählt! Tradition? Wer weiß…

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Über den Autor

Kult-Essen Arepas: Wie kam der venezolanische Maisfladen auf die Kanaren?


Johanna Demory

Johanna Demory ist Mitarbeiterin bei Teneriffa News. Ihre Leidenschaft für die Kanarischen Inseln entdeckt sie unter anderem während ihrer freiwilligen sozialen Arbeit auf Teneriffa. Zum Autorinnenprofil von Johanna Demory.

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