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Wettbewerb: EU stoppt Iberia bei Air-Europa-Übernahme endgültig


Insbesondere Kanaren-Urlauber hatten auf eine Übernahme von Air Europa durch Iberia gehofft. Doch daraus wird nichts. Grund dafür ist die EU.

Von Juan Martin Lesedauer: 2 Minuten

Die Iberia zieht sich aus dem Poker um Air Europa zurück. Die Holding hinter Spaniens größter Airline, IAG, will keine weiteren Übernahmeangebote mehr unterbreiten. Der Mischkonzern, zu dem auch British Airways, Vueling und Aer Lingus gehören, beugte sich dem Druck der Europäischen Kommission.

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Die EU hatte zuvor umfangreiche Konzessionen gefordert, darunter die Abgabe von Strecken und Slots an Konkurrenten, um eine Marktbeherrschung zu verhindern. “Es ist die beste Entscheidung, um die Interessen der Aktionäre zu schützen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gruppe, Luis Gallego.

Laut Iberia-Quellen würde “die Generaldirektion für Wettbewerb so hohe Anforderungen stellen, dass ein Weitermachen für Iberia keinen Sinn mehr” ergeben hätte. Entsprechend der Entscheidung wird Iberia eine vertraglich vereinbarte Entschädigung von 50 Millionen Euro an Globalia zahlen, den Eigentümer von Air Europa, der 80 Prozent des Kapitals hält.

Air-Europa-Übernahme: EU stoppt Iberia erneut

Ein erster Integrationsversuch von IAG scheiterte bereits im Jahr 2021, nachdem Brüssel gegen die Fusion auf etwa 70 Strecken Einspruch erhoben hatte. Im August 2022 erwarb IAG dann immerhin 20 Prozent an Air Europa und kündigte im Dezember 2023 an, die restlichen 80 Prozent übernehmen zu wollen. Trotz eines Angebots, 52 Prozent der von Air Europa betriebenen Strecken abzugeben, wurde der Vorschlag von der EU abgelehnt.

Die Europäische Kommission hatte Bedenken angemeldet, dass nach der Fusion etwa 65 Prozent des Verkehrs zwischen Spanien und Amerika von IAG kontrolliert würden. Obwohl Vergleichsfusionen wie die von Lufthansa und ITA genehmigt wurden, reichten die Zugeständnisse von Iberia nicht aus, um “Grünes Licht” zu erhalten.

Iberia setzt nach gescheiterter Air-Europa-Übernahme auf Unabhängigkeit

Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission sollte bis zum 20. August bekanntgegeben werden. Gerüchte über eine ablehnende Haltung hatten sich jedoch bereits verdichtet. IAG zog daher die Konsequenzen und stellte klar, dass “der Kauf von Air Europa nicht mehr zu unseren Zielen gehört”.

Die nun fällige Strafzahlung sei laut Iberia zu verschmerzen. Das Unternehmen versuchte seine Investoren zu beruhigen, indem die finanzielle Stärke und die Zukunftspläne betont wurden. Zudem wurde nach einem Halbjahresgewinn von 905 Millionen Euro – einem Rückgang von 1,7 Prozent – auch die Dividendenausschüttung überraschend wieder aufgenommen.

Air Europa gab sich ebenfalls zuversichtlich. Man werde den strategischen Plan weiterverfolgen und sehe sich auch ohne IAG zukunftsfähig. In einem Brief an die Mitarbeitenden hieß es, man sei “langfristig und aus eigener Kraft” allein geschäftsfähig. Viele Kanaren-Urlauber hatten auf eine Übernahme und in der Folge sinkende Ticket-Preise gehofft.


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