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Wildpinkeln, spucken, Müll: Teneriffa spricht erste Umwelt-Strafe aus


2000 Euro Strafe kostet das Abstellen von Müll neben dem Container. Teneriffas Hauptstadt macht erstmals ernst und spricht eine Strafe nach dem neuen Gesetz aus. Was noch unter Strafe steht.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 1 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die erste Geldstrafe hat eine Anwohnerin in Santa Cruz de Tenerife empfindlich getroffen. Die Frau muss 2000 Euro Strafe zahlen, nachdem sie ihren Müll neben einen Container gestellt hatte. Die Polizei erwischte die Frau und schreib eine Anzeige nach dem neuen städtischen Gesetz.

Angekündigt wurde es Ende Dezember. Am 18. Januar 2023 schließlich trat es in Kraft. Damit haben die Ordnungshüter der Hauptstadt Teneriffas eine deutlich umfangreichere Handhabe gegen zivilen Ungehorsam als nach dem alten Erlass von 2001.

Wer sich der Umwelt oder seinen Mitmenschen gegenüber nachlässig verhält, wird bestraft. Sofern das Verhalten im neuen Strafenkatalog auftaucht. In ihm werden diverse Verstöße teils empfindlich geahndet.

Wildpinklen und Müll: Neue Strafen in Teneriffas Hauptstadt

Für das arglose abstellen oder wegwerfen von Müll werden in Santa Cruz nun 150 bis 2000 Euro Strafe fällig. Je nach Schwere des Vergehens kann diese entsprechend variieren. Wer ein Kaugummi ausspuckt, zahlt weniger als jemand, der seine Müllsäcke arglos abstellt.

Doch es geht weiter: So wird “Wildpinkeln” mit bis zu 750 Euro bestraft. Insbesondere zu Karneval gibt es Bereiche in der Stadt, deren Luft am Tag nach den großen Feierlichkeiten mit Vorsicht zu genießen ist. Dem Gestank soll nun Einhalt geboten werden. Wer auf die Straße uriniert oder sogar noch mehr hinterlässt, wird empfindlich bestraft.

Santa Cruz de Tenerife: Das kostet spucken oder Rauchen am Strand

Auch das Spucken auf die Straße gehört zu den sogenannten Bagatelldelikten. Entsprechend reichen die Strafe dafür ebenfalls bis zu 750 Euro. Gleiches gilt beispielsweise für das Ausklopfen von Teppichen im öffentlichen Raum.

Ebenso ist das Rauchen an Stränden verboten worden. Damit soll der Unsitte entgegengewirkt werden, die Zigarettenkippe anschließend im Sand zu vergraben. Wer außerhalb spezieller Raucherzonen mit Zigarette am Strand erwischt wird, muss ebenfalls mit einer Strafe von bis zu 750 Euro rechnen.

Weitere Verbote gelten für das Ankleben von Flugblättern oder für das Wegwerfen von Kaugummis und Bonbons. Und eben für das Abstellen von Müll oder Altglas neben den dafür vorgesehenen Containern.

Teneriffas Hauptstadt greift durch: Strafen von 150 bis 3,5 Millionen Euro

Werden für kleine Delikte zwischen 150 und 2000 Euro fällig, muss nach schweren Verstößen mit bis zu 100.000 Euro Strafe gerechnet werden. Sind die Gemeinschaft oder die Umwelt stark gefährdet, beispielsweise durch gefährliche Abfälle, sprechen die Behörden von sehr schweren Verstößen. Diese können in Extremfällen mit bis zu 3,5 Millionen Euro geahndet werden. Sind spezielle Reinigungen erforderlich, kommen bis zu 3000 Euro Gebühr hinzu.

Das in Santa Cruz eingeleitete Verfahren geht auf ein Delikt vom 10. März zurück. Aus dem Rathaus hieß es, dass es sich um “unziviles Verhalten” gehandelt habe, als die Frau an der Calle Miguel Hernández bei der unrechtmäßigen Entsorgung erwischt wurde.

Künftig sollen Vergehen dieser Art von Beamten der Policia Local und städtischen  Ordnungshütern aufgenommen werden. Laut Stadt werde “jeder bestraft, der bei einem solchen Vergehen” erwischt wird. Ersten Kontrollen zufolge sei insbesondere das Abstellen von Müll am Straßenrand in vielen Teilen der Stadt weiterhin ein verbreitetes Vergehen.

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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

Ihre Meinung

Kommentare zu:

Wildpinkeln, spucken, Müll: Teneriffa spricht erste Umwelt-Strafe aus


  1. Detlef Decho schrieb am

    Es bleibt zu hoffen, dass diese Vergehen auch gelegentlich kontrolliert werden. Denn wenn es wie bei den fehlenden Kontrollen mancherorts bezüglich Hundekot und Mitnahme oder Laufen lassen der Hunde am Badestrand gehandhabt wird, sehen wir schwarz.
    Wir fragen uns, was nun mit dem Sperrmüll passiert. Darf dieser neben den Müllcontainern abgestellt werden oder ist das jetzt auch strafbar?
    Insgesamt begrüßen wir die Maßnahme sehr, denn wir können nicht nachvollziehen, warum manche Menschen derart unsozial mit ihren Hinterlassenschaften umgehen.

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