Der Waldbrand auf Teneriffa breitet sich rasant aus. Inzwischen sind die Flammen auf der anderen Seite des Bergkamms angekommen und dringen dort in weitere Gemeinden ein. Das betroffene Gebiet hat sich innerhalb weniger Stunden verdoppelt.
Das teilte die Einsatzleitung am Mittwoch Nachmittag mit. Demnach sind die Flammen inzwischen in den gemeinden Santa Úrsula und La Victoria de Acentejo angelangt. Die Rauchsäulen steigen von Feuer-Fronten auf einer Länge von etwa vier Kilometern auf, berichtet die Einsatzleitung.
Ausgebrochen waren die Flammen in der nacht zu Mittwoch bei Candelaria auf der Süd-Seite des Bergkamms. Von dort aus breitete sich das Feuer rasend schnell aus und erreichte bereits nach rund zwölf Stunden den Nord-Teil der Insel. Dort sind die Rauchsäulen sogar aus Puerto de la Cruz sichtbar. Und die Flammen fressen sich weiter voran.
Kanaren: 13 Lufteinheiten und 150 Personen kämpfen gegen Waldbrand auf Teneriffa
Die Behörden zeigen sich besonders von der Nordflanke des Feuers beunruhigt. Nachdem am Vormittag insbesondere gegen die West-Flanke gearbeitet worden war, konzentrieren sich große Teile der Löscharbeiten nun darauf, das weitere Vordringen der Flammen in den Norden einzudämmen. Dort gibt es viele bewohnte Gebiete.
Um die Flammen zu bekämpfen, entsandten die Kanaren-Inseln Gran Canaria und Lanzarote Personal und Lösch-Hubschrauber. In der Nacht stellten sich etwa 50 Personen den Flammen entgegen. Am Morgen wurde diese Zahl auf 150 erhöht. Inzwischen sind zudem 13 Lufteinheiten aktiv.
Rund 800 Hektar fallen Waldbrand auf Teneriffa zum Opfer
Zusätzlich zu den Evakuierungen in Arrate, Chivisaya, Media Montaña und Ajafona in der Nacht, wurden nun weitere Anwohner in Sicherheit gebracht. Durch das Ausbreiten der Waldbrände auf Teneriffa mussten nun auch Personen im oberen Teil von Igueste de Candelaria, am Rand des Camino La Cuestita und an der Verbindung der Caminos La Morrita und Partes Caminos evakuiert werden. Die Anwohner mussten ihre Häuser binnen kürzester Zeit verlassen.
Die Feuer-Fronten wüten zum Teil in Regionen, die nur schwer zu Fuß erreichbar sind. Daher ist die Luftunterstützung unumgänglich. Die Hubschrauber kreisen allerdings nur tagsüber.
Teneriffa-Waldbrand: Lösch-Wasser verdunstet oft vor erreichen der Flammen
Die Kanaren sind nach einer Dürreperiode so stark ausgetrocknet, dass die Flammen enorme Temperaturen entwickeln. Große Teile des aus der Luft abgelassenen Wassers verdunsten, bevor sie das Feuer erreichen, berichtet die Einsatzleitung.
Aus diesem Grund breiten sich die Flammen derzeit weiter aus. Bis zum Mittag galten Schätzungen zufolge bereits rund 800 Hektar Fläche als zerstört. Die Auswirkungen sind auf der gesamten Insel zu spüren. Rund um das Feuer wurden die Zufahrten in die Wälder gesperrt. Sogar die Wallfahrt in Garachico wurde wegen des Feuers abgesagt.
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