Erneut gibt es Ärger rund um den Flughafen Teneriffa-Süd: Mancher Urlauber musste erneut sehr lange warten. Und das gleich mehrfach. Besonders peinlich: Auch eine Delegation hing fest. Für Teneriffas Tourismus-Verbände ist unverzeihlich. Denn die Gründe sind vermeidbar.
Wer erst durch die Passkontrolle musste und dann ein Taxi brauchte, hatte die schlechtesten Karten. Doch schon eins von beidem genügte, um mitunter stundenlang Warten zu müssen. Der Verband der Hoteliers und Ferienvermieter auf Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro, Ashotel, prangert diese Zustände am wichtigsten Flughafen der Provinz an.
Man habe Unbehagen, wenn die Gäste mit derartigen Zuständen empfangen würden, heißt es aus der Zentrale des Verbands. Und Ashotel zeigt sich bereits seit langem besorgt über die Zustände am Flughafen Teneriffa-Süd. Denn immer wieder wirken Personaldecke und Einrichtungen von der Menge an Passagieren überfordert. Zwar gibt es Teil-Lösungen, doch die bleiben bewusst außer Betrieb:
Flughäfen sind mit Kanaren-Urlaubern regelmäßig überfordert
Besonders betroffen waren diesmal Urlauber aus Großbritannien und weiteren Nicht-EU-Staaten. Denn schon bei der Passkontrolle fehlte in dieser Woche erneut Personal.
Mit Blick auf die nun beginnende Hochsaison stehen den Kanarischen Inseln in solchen Situationen harte Zeiten bevor. Denn die nachrückenden Urlauber kommen schneller an, als die bereits wartenden Passagiere, die zu dünn besetzten Zeiten abgefertigt werden können.
Teneriffa: Delegation aus Großbritannien hängt am Airport fest
Die Kanarischen Inseln bemühen sich nach dem Brexit weiter um die Gunst der Reisebranche in UK. Von dort kamen ausgerechnet am Donnerstag mehrere Delegationen an. Und sie erlebten live mit, was Landsleuten immer wieder bevorsteht.
Laut Ashotel dauerte die Kontrolle mehr als eine Stunde. Erst dann konnten die ankommenden Besucher zum Kofferband weitergehen.
Flughafen Teneriffa-Süd lässt Kontroll-Maschinen außer Betrieb
Zwar verfügt der Flughafen Teneriffa über 30 Geräte zur biometrischen Erkennung und somit schnelleren Abfertigung von Passagieren, doch die Kontrollgeräte sind außer Betrieb. Und laut Airport-Betreiber sei auch nicht geplant, sie zu aktivieren.
Ashotel sieht sich in der Pflicht, als eine Art “Anwalt der Urlauber” aufzutreten, damit Touristen nicht schon mit einem schlechten Gefühl am Urlaubsort ankommen. Daher bat der Verband nun den Regierungsdelegierten der Kanarischen Inseln, Anselmo Pestana, sowie Vertreter der Nationalpolizei um ein Treffen und eine umgehende Reaktion auf die derzeitigen Zustände.
Stundenlanges Warten auf Taxi und Bus am Teneriffa-Airport
Denn auch wer es aus dem Gebäude geschafft hat, ist damit noch lange nicht unterwegs. Zu Stoßzeiten bilden sich lange Warteschlangen an den Bus-Stationen. Und wer sich ein Taxi leisten möchte, steht ebenfalls an.
Die Diskussion darüber schwelt seit Jahren und so gibt es inzwischen sogar eine Überdachung, damit während des Wartens auf ein Taxi nicht auch noch Frust über den ersten Sonnenbrand des Urlaubs entsteht.
Das Problem besteht darin, dass auf den Kanaren die Taxi-Unternehmen der jeweiligen Gemeinde für den Transport zuständig sind. Im Fall des Süd-Flughafens ist das Granadilla de Abona. Und dort gibt es eine begrenzte Anzahl von Droschken. Sind viele davon aufgrund weiterer Fahrten auf der Insel unterwegs, entsteht ein Vakuum.
Zwar könnte die zuständige Zentrale Unterstützung aus dem benachbarten San Miguel de Abona anfordern, doch in der Praxis geschieht das zu zögerlich oder gar nicht.
Touristen-Abfertigung auf Teneriffa derzeit eher unprofessionell
Ashotel fordert bereits seit Jahren eine Aufhebung dieser Regelung an Orten von strategischem Interesse. Das wären auf Teneriffa mindestens die beiden Flughäfen und der See-Hafen in der Hauptstadt Santa Cruz. Die lokalen Taxi-Unternehmen fürchten jedoch um ihren Umsatz und sträuben sich gegen den Vorstoß.
Der Flughafen Teneriffa-Süd ist der wichtigste Anlaufpunkt für Teneriffa-Urlauber. Im vergangenen Jahr waren allein am größeren der beiden Airports mehr als 12,3 Millionen Urlauber abgefertigt worden. Sie kamen mit gut 83.500 Maschinen auf der größte Kanaren-Insel an. Tourismus-Verbände fordern eine deutliche Professionalisierung des gesamten Flughafen-Betriebs, um dieser Menge gerecht zu werden.
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