Knapp 15.000 Hektar Fläche sind auf Teneriffa verbrannt. Das teilte die Einsatzleitung am Dienstagmorgen mit. Zwölf Gemeinden sind in Mitleidenschaft gezogen. Und in einer von ihnen leisten die Flammen den Einsatzkräften besonders erbitterten Widerstand.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Denn in der Nacht zu Dienstag konnte die mit 167 Personen besetzte Nachtschicht die geplanten Einsätze durchführen. Es gab “nicht allzu viele Überraschungen”, wie es der Bürgermeister von La Orotava, Francisco Linares, kurz zusammenfasste.
Und doch kam es zu mehreren Reaktivierungen. So traten bei Santa Úrsula und El Rosario erneute Feuer auf. Die Einsatzkräfte waren jedoch schnell vor Ort und konnten das erneute Aufflammen unter Kontrolle bringen. Ganz im Gegensatz zu einem anderen Gebiet.
Waldbrände auf Teneriffa bei Güímar am schlimmsten
Denn oberhalb von Güímar lodert das Feuer in einem kaum zugänglichen Gebiet. Dort kann hauptsächlich aus der Luft gearbeitet werden. Doch die Flammen wehren sich in dem Areal mit tiefen Schluchten und teils senkrechten Steilwänden mit aller Kraft. Die Einsatzleitung teilte mit, dass die Löschtrupps dort verstärkt eingesetzt würden.
Seit Sonnenaufgang werden auch die 22 Lufteinheiten wieder sukzessive in die Lösch-Arbeiten integriert. Sie dürfen nur bei Tageslicht starten, weshalb sich das Feuer in der Nacht rund um das Krisengebiet bei Güímar nahezu ungehindert vorarbeiten konnte.
Immer neue Reaktivierungen der Feuer auf Teneriffa
Am Montag hatte es an der Nordflanke, die bereits am Wochenende die meisten Komplikationen hervorrief, immer wieder neue Rauchsäulen gegeben. Laut Einsatzleitung gebe es dort auch weiterhin “ein gewisses Risiko einer Reaktivierung”.
So wie gegen 16 Uhr, als am Hang von Benijos in La Orotava erneut eine große Rauchsäule auftauchte. Doch Pedro Martínez, Leiter des Forsttechnischen Dienstes, sieht das Areal als “einen einfacheren Bereich zum Arbeiten” an.
Teneriffas Einsatzkräfte konnten Menschenleben und Häuser schützen
Im Teide- Nationalpark, wo zuletzt insbesondere die wissenschaftlichen und technischen Einrichtungen bei Izaña geschützt werden mussten, gab es die größten Fortschritte. Und am Dienstag soll es weitere gute Nachrichten geben.
Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages weitere Menschen in die zwischenzeitlich evakuierten Gebiete zurückkehren können. Denn den Einsatzkräften ist es gelungen, Häuser und Menschenleben zu retten.
Ermittlungen zur Brandstiftung sind “langwierig und teuer”
Der General der Guardia Civil, Juan Hernández Mosquera, gab zudem ein knappes Update zum Stand der Ermittlungen. Seit feststeht, dass die Waldbrände auf Teneriffa auf Brandstiftung zurückzuführen sind, warten auf der Kanaren-Insel viele Menschen auf neue Erkenntnisse.
Hernández sagte, dass die Suche nach der oder den Personen, die für die Brandstiftung verantwortlich sind, in vollem Gange sei. Dennoch gebe es bisher “keine schlüssigen Erkenntnisse”. Die Ermittler würden sich weiter auf erhaltene “Hinweise” konzentrieren.
Hernández sagte indirekt, dass Geduld gefragt sei. Denn Ermittlungen zu Waldbränden seien in der Regel “langwierig und teuer”.
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Waldbrand auf Teneriffa: Widerstand bei Güimar und Brandstifter-Update
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