Dass der Waldbrand auf Teneriffa aufgrund von Brandstiftung ausgebrochen war, gab der Präsident der Kanarischen Inseln bereits sehr früh bekannt. Die Brandstifter haben “eine schlechte Idee gehabt”, sagte Fernando Clavijo.
Ausgebrochen war das Feuer mitten in der Nacht. Und schon nach wenigen Stunden standen hektarweise Wälder in Flammen. Die Auslöser des Waldbrands auf Teneriffa haben ihre Aktion “mit der perversen Absicht durchgeführt, den schwierigsten Ort für die Kontrolle des Feuers auszuwählen”, sagte der Kanaren-Präsident weiter.
In der Folge verbrannten rund 15.000 Hektar Land in einem Umkreis von 90 Kilometern. Der Waldbrand betrifft zwölf Gemeinden. Und auf Teneriffa brennt es weiterhin. Immerhin haben die Einsatzkräfte seit dem Ende der Woche Kontrolle über die Waldbrände. Doch was droht den Feuerteufeln nun?
Waldbrand auf Teneriffa: Das sieht das Strafgesetzbuch vor
Das Strafgesetzbuch unterscheidet bei der Bestrafung von Brandstiftern je nach Schwere des Falls. Die Sanktionen sind unterschiedlich geprägt und reichen von Geldstrafen bis zu Freiheitsentzug.
Wird der Umwelt durch einen Brand erheblicher Schaden zugefügt, können die Strafen dafür zwischen sechs Monaten und zwei Jahren Gefängnis liegen. Hat ein Feuer erhebliche Auswirkungen auf Waldgebiete, können Haftstrafen zwischen drei und sechs Jahren und zusätzliche Geldstrafen verhängt werden. Gefährdet der Brand sogar Menschenleben, kann die Strafe zwischen zehn und 20 Jahren Gefängnis liegen und eine zusätzliche Geldstrafe nach sich ziehen.
Für Brände, die aus wirtschaftlichen Gründen gelegt werden oder Schutzgebiete beeinträchtigen, können empfindlichere Strafen ausgesprochen werden. Entscheidend ist der Vorsatz bei der Tat sowie der genaue daraus resultierende Schaden.
Schwerster Waldbrand auf den Kanaren seit 40 Jahren
Bei dem Waldbrand auf Teneriffa handelt es sich um das schwerste Feuer seit 40 Jahren. Die Schäden an der Natur sind erheblich und der Einsatz hat Kosten in noch nicht bezifferter Höhe erreicht.
Für die genaue Bestrafung ist es also wichtig, die Gründe für die Tat zu ermitteln. Und das kann dauern. Der General der Guardia Civil, Juan Hernández Mosquera, sagte, Ermittlungen zu Waldbränden seien in der Regel “langwierig und teuer”.
Ob und wann dafür jemand zur Rechenschaft gezogen werden kann, ist also noch unbekannt. In der Zwischenzeit will die Insel-Verwaltung die Schäden genauer beziffern. Für den Wiederaufbau will man das betroffene Areal auf Teneriffa zum “Katastrophengebiet” erklären. Dann würde sich auch Spanien an den Kosten beteiligen. Bis schließlich ein oder mehrere Täter gefunden wurden und die Verantwortung übernehmen müssen.
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Waldbrand auf Teneriffa: Welche Strafe droht den Brandstiftern?
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