Eine lange Nacht liegt hinter den knapp 400 Einsatzkräften. Sie haben es geschafft, die wissenschaftlichen Einrichtungen beim Izaña-Vulkan im Teide-Nationalpark zu schützen. Zudem konnten weitere Fortschritte erreicht werden. Unter Kontrolle ist der Waldbrand auf Teneriffa dennoch weiterhin nicht. Im Gegenteil.
Seit der Ausbreitung des Feuers von La Orotava aus in die höheren Lagen war um die Teleskope und das Observatorium am Teide gebangt worden. Doch nun steht fest, dass die viele Millionen Euro teuren wissenschaftlichen Einrichtungen die Waldbrände auf Teneriffa überstanden haben.
Unterdessen kam es bei Arico zu neuen Sekundär-Ausbrüchen. Damit ist eine weitere Gemeinde von den Feuern betroffen. Zurückzuführen ist der neue Brand auf eine der weiterhin aktivsten Fronten des Waldbrands. Sie liegt im oberen Bereich der Gemeinde Güimar und ist aufgrund der Gegebenheiten nur schwer zu bekämpfen. Auf dieser Seite der Waldbrände arbeitet sich das Feuer weiter in Richtung Süden vor.
Waldbrände auf Teneriffa: “Das Schlimmste ist überstanden”
Dennoch sagte der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, auch wenn das Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle sei, “ist das Schlimmste überstanden”. Allerdings gelte das nur, “wenn keine anormalen Umstände” eintreten würden. Und diese Einschränkung transportiert wichtigen Kontext. Denn die Einsatzkräfte sprachen in den vergangenen sechs Tagen regelmäßig von einem völlig atypischen Waldbrand.
Trotzdem ist der Präsident um gute Nachrichten bemüht. “Die Nacht war produktiv”, sagte Clavijo in einem Interview mit Cadena Ser, in dem er am Montagmorgen eine erste Zwischenbilanz zum Feuer zog. Entsprechend betonte der Politiker, dass am Sonntag bereits erste in Sicherheit gebrachte Anwohner in ihre Häuser zurückkehren konnten. Auch im nordöstlichen Gebiet könnte es nach einem Aufklärungsflug am Montag vielleicht weitere “gute Nachrichten” dieser Art geben, sagte Clavijo.
Waldbrand auf Teneriffa durch Brandstiftung entstanden
Dann erinnerte der Kanaren-Präsident daran, dass der Waldbrand auf Teneriffa auf Brandstiftung zurückzuführen sei (mehr dazu hier). Die Einsatzkräfte haben es mit einem vorsätzlichen Feuer von einer “Größe und Kraft zu tun, mit der sie nach eigenen Angaben noch nie konfrontiert waren”, sagte Clavijo weiter. Die Guardia Civil ermittle derzeit in drei verschiedene Richtungen.
Aktuellen Schätzungen zu Folge hat das absichtlich gelegte Feuer inzwischen rund 12.800 Hektar Wald in einem Umkreis von 90 Kilometern zerstört. Es sind bereits 13 Gemeinden im Norden und Süden Teneriffas von den Feuern betroffen.
Waldbrand auf Teneriffa: So gehen die Löscharbeiten weiter
In der Nacht waren 379 Einsatzkräfte aktiv. Seit Sonnenaufgang gehen ihnen die 22 Lufteinheiten wieder zur Hand. Neben zwei Aufklärungshubschraubern sind fünf Flugzeuge und 15 Lösch-Helikopter im Einsatz, darunter ein Spezial-Hubschrauber mit einer Kapazität von 4500 Litern Löschwasser.
Am Montag wolle man sich aus der Luft insbesondere auf die schwierigsten Bereiche des Waldbrands auf Teneriffa konzentrieren. Am Boden werden tagsüber 275 Feuerwehrleute, 115 Sicherheitskräfte und 40 Personen für logistische Aufgaben im Einsatz sein.
Alle Infos zur weiteren Entwicklung des Waldbrands auf Teneriffa finden Sie auf unserer Sonderseite hier. Zudem sehen Sie nachfolgend regelmäßig aktualisierte Bilder:
Sehen Sie dazu auch:
Alle Fotos und Videos der Waldbrände auf Teneriffa
Kommentare zu:
Waldbrand auf Teneriffa weiter außer Kontrolle – schon 12.800 Hektar zerstört
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.