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Tragischer Mordfall: Deutscher auf Teneriffa vor Gericht


Auf Teneriffa muss sich ein Deutscher vor Gericht verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, seine Ehefrau und seinen Sohn umgebracht zu haben. Der kleinere Sohn konnte rechtzeitig fliehen. Der Fall war als "Höhlenmord" bekannt geworden.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Es war einer der spektakulärsten Mordfälle der Insel. Als ein Deutscher am 23. April 2019 seine Frau und seinen zehn Jahre alten Sohn ermordet haben soll, nimmt der kleine Bruder Reißaus. Der damals Sechsjährige sorgt schließlich für Ermittlungen, die zur Festnahme des Vaters führen.

Das Geschworenengericht auf Teneriffa hat den Prozess gegen den zum Tatzeitpunkt 44-Jährigen am Dienstag eröffnet. Dort muss sich der Mann nun wegen Doppelmordes an der 39-Jährigen und dem gemeinsamen Sohn verantworten. Das Landgericht von Santa Cruz de Tenerife hat das Verfahren bis zum 3. Februar angesetzt.

Nach Angaben von Gericht und Ermittlern habe der Mann bisher zu den meisten Vorwürfen gegen ihn geschwiegen und lediglich einen Streit mit seiner Ehefrau eingeräumt. Vorgeworfen wird ihm, dass er die Familie, die ihn aus Halle an der Saale besucht hatte, an Ostern zu einem Spaziergang überredet habe.

Archiv-Video zum Mordfall auf Teneriffa:

Im Rahmen des Ausflugs soll der mutmaßliche Täter die Familie dann in eine Höhle gelockt haben. Dort soll er die Frau und den älteren Sohn mit einem Stein erschlagen haben. Der jüngere Sohn lief daraufhin fort. Er irrte stundenlang über die Insel, bevor er schließlich von Spaziergängern gefunden wurde.

Mordfall auf Teneriffa: Angeklagtem droht Lebenslänglich

Sollte der Mann wegen Doppelmordes sowie versuchtem Mord in einem Fall verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Diese kann in Spanien frühestens nach 25 Jahren überprüft werden.

Die Verteidigung des Angeklagten kündigte an, man werde ein Gutachten von “angesehenen” Ärzten vorlegen. Die Strategie der Verteidigung zielt aller Voraussicht nach darauf ab, eine psychische Störung geltend zu machen.

Die Verteidigung hatte bereits im Vorfeld des Verfahrens Kritik an den Medien geäußert. Diese hätten eine “Vorverurteilung” provoziert, hieß es.

Der Angeklagte hatte ein Haus in Adeje im Süden Teneriffas bewohnt. Dort lebte er in Trennung von seiner Familie, die in Deutschland geblieben war und den Vater lediglich besucht hatte. Die Kinder sollen von der Trennung nichts gewusst haben, hieß es. Die Mutter habe die Scheidung durchsetzen wollen, berichteten die Ermittler damals. Dies könnte im Rahmen des Verfahrens als Motiv angeführt werden.

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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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