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Teneriffa will Franco-Statue in “Denkmal der Eintracht” umbenennen


Ein langer Streit auf Teneriffa könnte bald enden. Das Denkmal für den früheren Diktator soll in "Denkmal der Eintracht" umbenannt werden. Für die Politik wäre der Fall damit erledigt.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Genügt es, das Denkmal für einen Diktator umzubenennen? Mit der Frage beschäftigt sich derzeit Teneriffas Politik. Denn der Streit um das Denkmal für den früheren Diktator Francisco Franco schwelt schon lang. Nun soll er mit einem neuen Namen beendet werden.

Teneriffas Präsidentin Rosa Dávila und ihr Vize Lope Afonso werden in der kommenden Plenarsitzung einen entsprechenden Antrag auf Umbenennung des Denkmals stellen. Der Franco gewidmete Siegesengel von Juan de Ávalos soll dann in “Denkmal der Eintracht” umbenannt werden.

Damit würde der Weg freigemacht, das Denkmal in der Avenida de Anaga in Santa Cruz de Tenerife nicht wie von mehreren Aktivisten-Gruppen gefordert abzubauen, sondern es im Gegenteil sogar auf die Liste des Kulturguts von kulturellem Interesse (BIC) zu stellen. In der Folge ist die Insel dafür verantwortlich das Denkmal zu schützen.

Franco-Denkmal auf Teneriffa: Umbenennung für Politik unerlässlich

Das Franco-Denkmal war in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Attacken. So gab es beispielsweise Farb-Anschläge auf die Installation nahe dem Hafen von Santa Cruz. Die Vorgänger-Regierung im Rathaus von Santa Cruz hatte versucht, das Denkmal sich selbst zu überlassen. So wäre es möglich gewesen, es irgendwann zustandsbedingt abzubauen. Doch dagegen wurde geklagt.

Die Gerichte verpflichteten die Stadt dazu, das Denkmal zu schützen. Und der nun ersonnene Verstoß soll einen neutralen Weg dazu ebnen. Dazu erklärten die beiden Politiker, dass die gerichtliche Entscheidung respektiert werde, dazu jedoch als Kompromiss eine Änderung des Namens und der Bedeutung des Werks unabdingbar sei. Auf diese Weise könnten die demokratischen Werte und das Zusammenleben harmonisiert werden.

Das Urteil ist die Folge einer Klage der Vereinigung zur Erforschung und zum Schutz des historischen Erbes von San Miguel Arcángel, dem Autor des Denkmals. Dem Richterspruch zufolge sei das Werk in zweifacher Hinsicht schützenswert: wegen der Bedeutung als Bildhauerwerk und als einzigartiges Beispiel für das Werk des Künstlers auf den Inseln.

Franco-Denkmal vor Umbenennung: “Muss demokratische Werte widerspiegeln”

Für Dávila wäre es “unverständlich, historische Elemente zu bewahren, die nicht die aktuellen demokratischen Werte widerspiegeln, wie es im Gesetz über das historische Gedächtnis heißt”. Für Teneriffas Präsidentin sei es daher wichtig, “das Denkmal neu zu definieren, damit es zu einem Symbol der Einheit, der Harmonie und der zukünftigen Stärke der gesamten Gesellschaft Teneriffas wird, anstatt einen Diktator zu verherrlichen, der die dunkelsten Jahre unserer jüngsten Geschichte repräsentierte”.

In der kommenden Plenarsitzung solle ein entsprechender Antrag vorgebracht und verabschiedet werden. Die Regierung stehe geschlossen hinter dem Vorstoß, das 1966 geschaffene Denkmal entsprechend umzubenennen und umzuwidmen, hieß es.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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