Die Naturschutzgebiete der Kanaren sind mitunter äußerst sensibel. Der Zugang wird stark beschränkt. Doch immer wieder setzen sich Menschen darüber hinweg. So wie nun auf Teneriffa. Die Parkaufsicht veröffentlichte ein Foto des Vorfalls.
Der Berufsverband der Forst- und Umweltbeauftragten der Kanarischen Inseln zeigt das Eindringen zweier Wanderer in das besondere Naturschutzgebiet Chinyero. Die Umweltschützer des Cabildo von Teneriffa wurden Zeugen, wie die Besucher in einen Vulkankegel kletterten, der als äußerst gefährdet eingestuft ist.
Insbesondere die Vulkankrater der Kanaren gelten als sensibel. So wird schon seit Jahren der Zugang von der Teide-Bergstation hinauf zum Krater stark beschränkt. Aus Gründen des Naturschutzes gelten solche Beschränkungen auch an anderen Stellen – und stets wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Die zwei Wanderer interessierte diese Sperrung offenbar nicht, wie das Foto zeigt:
Teneriffa: Wanderer klettern in Vulkankrater
Die Mitarbeitenden der Forst- und Umweltabteilung der Kanaren sahen das Geschehen aus großer Distanz. Nur mit einer Smartphonekamera und stark hineingezoomt wurde das Eindringen festgehalten. Das Bild ist entsprechend verschwommen, stützt jedoch aus Aussagen der Forstbeamten:
Das Chinyero-Naturschutzgebiet auf Teneriffa steht nicht nur unter besonderem Schutz. Hinzu kommt auch, dass es der derzeit aktivste Vulkan der größten Kanaren-Insel ist. Er befindet sich auf dem Bergrücken von Abeque und sorgte für zwei als historisch eingestufte Ausbrüche. Der jüngste davon ereignete sich im Jahr 1909, der vorherige 1706. Damals wurde die Stadt Garachico komplett verschüttet.
Besonders sensibles Naturschutzgebiet auf Teneriffa
Das Naturschutzgebiet hat eine Fläche von 2379 Hektar. Es liegt hauptsächlich im Gemeindegebiet von Santiago del Teide. Teile gehören auch zu El Tanque und Garachico. Der Vulkan nimmt den größten Teil des Gebiets ein. Inzwischen hat sich die Natur an die trockenen vulkanischen Bedingungen der Gegend angepasst. Dennoch gilt sie weiterhin als äußerst sensibel.
Neben der Kanaren-Kiefer, die sogar Waldbrände überleben kann (mehr dazu unten), gibt es Ginster und weitere Pflanzenarten. Außerdem leben Brachpieper, Turmfalken und Buchfinken in dem Gebiet.
Sehen Sie dazu auch:
Wundersame Kanaren-Kiefer: So erholt sich der Wald nach einem Feuer
Kommentare zu:
Teneriffa: Wanderer ignorieren Sperrung und klettern auf Vulkan-Krater
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.