Teneriffa will schlecht ausgerüstete Wanderer hart sanktionieren. Das ist die Reaktion auf mehrere vermeidbare Rettungsaktionen. Wanderer und Kletterer waren mit schlechter Ausrüstung aufgebrochen und dann in Schwierigkeiten geraten.
Gleich zweimal musste die Bergrettung auf Teneriffa allein rund um das vergangene Wochenende ausrücken, um Wanderer in Sicherheit zu bringen. Trotz Wetterwarnung waren beide Gruppen aufgebrochen und kamen dann nicht mehr aus eigener Kraft zurück.
Jetzt hat die Verwaltung der größten Kanaren-Insel einen Vorstoß eingebracht. Er besagt: Wer mit schlechter Ausrüstung wandern geht und daraufhin sich und andere in Gefahr bringt, soll hart bestraft werden. Und war so:
Teneriffa sanktioniert Wanderer mit schlechter Ausrüstung
Bis zu 1800 Euro pro Person werden fällig, wenn Menschen in Flipflops wandern oder mit kurzer Hose klettern gehen und dann Hilfe benötigen. Mit dieser Maßnahme soll davor abgeschreckt werden, dass sich auf die Retter verlassen werde und diese so immer wieder in vermeidbare Gefahren gebracht werden.
Die unter anderem für Sicherheit zuständige Ministerin auf Teneriffa, Blanca Pérez, sagte, dass die Sanktion aus zwei Komponenten bestehe. Zum einen würden 1200 Euro Gebühr für die Bergung fällig und zudem eine Geldstrafe von bis zu 600 Euro.
Diese Summe wird nun erstmals von mehreren Personen verlangt, die am Montag gerettet werden mussten, nachdem sie trotz widriger Bedingungen zum Teide aufgestiegen waren und später Hilfe benötigten.
“In kurzen Hosen kann man die Berge nicht erklimmen”
Bereits kurz zuvor war eine Gruppe von 77 Personen vom Teide gerettet worden. Trotz angekündigten Starkregens und der darauffolgenden Schließung der Seilbahn war die Wandergruppe am Wochenende aufgebrochen und hatte sich schließlich in die Bergstation der Seilbahn retten müssen. Von dort aus riefen sie um Hilfe, weshalb eine umfangreiche Rettung nötig wurde.
“In kurzen Hosen und ohne Vorbereitung kann man die hohen Berge nicht erklimmen”, sagte Pérez über eine 25-köpfige Gruppe, deren Mitglieder teilweise genau das versuchten. Drei Personen mussten ausgeflogen werden.
Teneriffa will mehr Sicherheit in den Bergen durchsetzen
Aus diesem Grund, kündigte Pérez an, dass man neben dem Disziplinarverfahren per Beschluss seitens des Cabildo eine entsprechende Strafe auf den Weg bringen werde. So solle mehr Rechtssicherheit entstehen, um rücksichtsloses Verhalten sanktionieren zu können.
Wichtig sei, dass die Bergrettung ihre Arbeit stets vollführe und Personen in Notlagen jederzeit gern gerettet würden. Es müsse jedoch sanktioniert werden, wenn Menschen leichtsinnig agieren, indem sie sich auf die Rettungssysteme der Kanarischen Inseln verließen. Die Sanktionierung solle das Bewusstsein der Besucher wieder schärfen.
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