Arglos hat ein Umweltverschmutzer auf Teneriffa Altöl entsorgt. Die bisher unbekannte Person stellte zwölf Wasserkanister mit benutztem Öl sowie einen weiteren Benzin-Kanister an einer Sammelstelle für Flaschen und Hausmüll ab.
Zwei Kanister kippten um, einer davon lief auf. In der Folge verteilten Autos durch das Überfahren der Lache das Altöl. Besonders perfide: Nur rund 100 Meter entfernt befindet sich bergab ein Trinkwasserbrunnen.
Auf den Kanaren gilt ein strenges Umweltschutzgesetz. Schon das Abstellen von Hausmüll auf der Straße wird in einigen Gemeinden mit hohen Strafen geahndet. Schwere Umweltvergehen werden noch viel strenger bestraft. Daher droht Ungemach.
Altöl läuft auf Teneriffa aus
Schon ein Tropfen Öl kann bis zu 600 Liter Trinkwasser verschmutzen. In La Matanza auf Teneriffa stehen zwölf Acht-Liter-Kanister voller Altöl. Laufen diese aus, sind das umgerechnet etwa 2.080.000 Tropfen. Damit liegt das Verschmutzungspotenzial bei knapp 1,25 Milliarden Litern verschmutzen Trinkwassers. Das sollte für eine Einstufung als potenziell gefährliches Umweltvergehen ausreichen.
In Santa Cruz wurde kürzlich ein Mann zu einer Zahlung von 2500 Euro Strafe verurteilt, nachdem er einen Müllsack neben einen Container gestellt hatte. Der Sack lief aus und so wurde der Verstoß entsprechend scharf geahndet.
Die SEPRONA-Einheit der Guardia Civil zum Schutz der Natur nimmt bei schweren Umweltverstößen die Ermittlungen auf. Wird dieser Fall als “gefährliche und bodenverunreinigende” Straftat eingestuft, was bei auslaufendem Altöl als wahrscheinlich gilt, drohen weitaus höhere Strafen.
Umweltverschmutzung auf den Kanaren – diese Strafen drohen
Sollte es sich im vorliegenden Fall um eine Privatperson handeln, droht eine Strafe zwischen 20.000 und 600.000 Euro. Bei Umweltvergehen mit Öl gehen die Gerichte meist dazu über, die Strafen im jeweils höchstmöglichen Bereich anzusiedeln.
Bei Umweltverschmutzung aus kommerziellen Interessen, beispielsweise um die Entsorgungsgebühr zu sparen, liegen die Strafen weitaus höher. Bei schwerwiegenden Fällen werden zwischen 100.000 und 3,5 Millionen Euro fällig.
Das geht aus dem am 8. April 2022 erlassenen Gesetz 7/2022 hervor. Und zu spüren bekam das ein Unternehmen auf Gran Canaria, das im September Chemie-Fässer in der Umwelt entsorgte und überführt werden konnte.
Auf Teneriffa steht noch nicht fest, wer das Öl so auf der Straße abstelle, dass es umkippte und teilweise auslief. Auch unklar ist, um welche Art Öl es sich handelt. Die Kanister scheinen unterschiedliche Arten Öl zu enthalten. Da einige Sorten PET-Behälter angreifen können, ist auch das beim Strafmaß zu beachten. Sollte dies der Fall sein, könnte die Strafe entsprechend höher ausfallen. Die lokalen Polizeibehörden haben Ermittlungen eingeleitet.
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