Betroffene sind sauer: “Unprofessionell, verantwortungslos und katastrophal”, lautet das Fazit. Mit diesen Worten umschreiben Betroffene das Flughafen-Chaos bei Condor und Schwester-Gesellschaften auf Teneriffa. Ein Flug von der größten Kanaren-Insel nach Deutschland ist drei Tage lang immer wieder verschoben worden. Die Passagiere fühlen sich von der Airline alleingelassen.
Marabu Airlines ist eine Schwester-Gesellschaft der deutschen Condor. Die Airline hätte am Freitag rund 200 Passagiere von Teneriffa nach München bringen sollen. Doch der Flug fiel aus. Für die Passagiere begannen drei Tage Ungewissheit.
Am Folgetag hätte eine Maschine abheben sollen. Alle Betroffenen wurden zum Terminal gebeten. Manche von ihnen hatten auf eigene Kosten Hotels gebucht. Zurück am Süd-Flughafen von Teneriffa wurden dann erneut zwei Ankündigungen gemacht – und wieder zurückgenommen. Am Sonntag wiederholte sich das. Erst nachts kamen die Passagieren in der Heimat an. Zumindest einige von ihnen. Was Betroffene Teneriffa News berichten:
Erfahrungsbericht vom Flug-Chaos auf Teneriffa
Markus Kleeberger berichtet, dass er Teneriffa mit der Maschine erreichte, die die Passagiere nach Deutschland zurückbringen sollte. Doch der Weg dorthin war bereits ein Abenteuer: “Gebucht haben wir den Flug bei Condor, dann wurde er an Marabu ‘abgetreten'”, berichtet der Urlauber.
“Schließlich sollten wir mit Klasjet fliegen. Der Flieger konnte wegen technischer Probleme in München nicht starten. Daraufhin wurde der Flug von 11.45 auf 14.30 Uhr verschoben. Später auf 21.40 Uhr. Schließlich wurde ein Flieger aus Vilnius von Getjet Airlines samt Crew organisiert. Wir flogen letztendlich um 21.45 Uhr von München ab und kamen um 1.41 Uhr auf Teneriffa an”, berichtet Kleeberger weiter. Er weiß: “Theoretisch hätte diese Maschine für die Passagiere auf Teneriffa gestanden.”
Condor & Marabu: Chaos auf den Kanaren
Alexander Mainzer ist einer derjenigen, die auf der anderen Seite standen und warteten. Er berichtet von unhaltbaren Zuständen. Nachdem am Freitag nichts ging und auch am Samstag bis 17 Uhr nichts Verlässliches bekanntgegeben wurde, “haben wir nicht mehr geglaubt, dass noch ein Flug starten würde”.
Der fünfjährigen Tochter habe man das Warten sowie das Hin und Her nicht mehr zumuten können. “Als wir dem Flughafenpersonal unsere Bedenken mitteilten, das uns plötzlich in aller Eile wieder einchecken wollte, wurden wir schroff behandelt, was uns endgültig dazu veranlasste, nicht erneut unsere Koffer abzugeben.” Mainzer berichtet: “Daraufhin mussten wir unsere Bordkarten abgeben und wurden auf uns allein gestellt stehen gelassen – mit den Worten ‘It’s over now!'”
Am Sonntag habe man erstmals eine SMS von Marabu erhalten. Darin hieß es, dass auch dieser Flug gestrichen wurde und man bemüht sei, am Montag eine Verbindung anzubieten.
Flug-Chaos auf Teneriffa: “Eine mal renommierte Airline”
“Wir hatten inzwischen selbstständig ein Hotel und einen Rückflug über Eurowings nach Stuttgart gebucht. Am Montag waren wir um 4.30 Uhr zu Hause. Unser Auto ist noch in München geparkt”, berichtet der Familienvater weiter. “Wir haben zu keinem Zeitpunkt gewusst, wie es genau weitergeht oder an wen wir uns wenden können. Jegliche Nachfrage blieb unbeantwortet. Bis jetzt haben wir keine Rückmeldung oder Auskunft von Marabu oder Condor erhalten. Tatsächlich war der gesamte Ablauf extrem unprofessionell, verantwortungslos und katastrophal”, resümiert Mainzer.
Auch Kleeberger, der sich derzeit auf Teneriffa von den Strapazen erholen kann, hat wenig Verständnis. Er meint: “Diese Art und Weise, wie die Flüge unter den Airlines ‘verschoben’ werden, kann doch rechtlich nicht in Ordnung sein.” Schließlich habe er bei einer “mal renommierten Airline gebucht” und sei “dann mit irgendeiner unbekannten Airline” geflogen worden. Sein Fazit: “Da fühlt man sich als Kunde doch mehr als verschaukelt.”
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Kommentare zu:
So lief das Flug-Chaos auf Teneriffa wirklich
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