Die Sprengstoff-Sondereinheit der Nationalpolizei (Tedax) hat auf Teneriffa einen Koffer gesprengt. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch auf Nachfrage. Das Gepäckstück war von einem Reisenden auf dem Hafengelände der Kanaren-Insel zurückgelassen worden. In diesen Fällen wird nicht immer mit einer solchen Härte vorgegangen.
Der Besitzer des Koffers konnte schließlich ausgemacht werden. Der Mann berichtete bei seiner Ankunft in Las Palmas auf Gran Canaria, das Gepäckstück “aus Versehen und in der Eile” vergessen zu haben.
Polizei sprengt Koffer im Hafen von Santa Cruz
Die Polizei war von anderen Passagieren verständigt und auf das Gepäckstück aufmerksam gemacht worden. Ein Reisender habe mitgeteilt, dass der Besitzer des Koffers mit einem anderen Passagier “auf Arabisch gesprochen” habe. Beide hätten zusammen die Fähre betreten und den Koffer zurückgelassen, hieß es weiter.
Die Nationalpolizei aktivierte daraufhin das übliche Sicherheitsprotokoll für die Bergung verdächtiger Gegenstände. Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen. In besonderen Fällen werden diese kontrolliert gesprengt. Dies sei auch diesmal das Mittel der Wahl gewesen, hieß es.
Alltagsrassismus bei Aussagen auch auf den Kanaren
Üblich ist ein solch drastisches Vorgehen hingegen nicht. Ob es einen Zusammenhang zu der Beobachtung des Passagiers gibt, der den Gegenstand und das Gespräch zwischen beiden Männern gemeldet hatte, wurde nicht bekannt.
Die Polizei betont, solchen Alltagsrassismus nicht in die Entscheidungsfindung Einzug halten lassen zu wollen. Dennoch war die Aussage des Zeugen Teil der Entscheidungsfindung.
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Polizei sprengt Koffer im Hafen von Santa Cruz auf Teneriffa
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