Der Aufschrei war groß und sogar die Politik distanzierte sich von Teneriffas Bischof. Nun muss sich der geistliche auch vor der Justiz verantworten: Teneriffas Bischof Bernardo Álvarez hatte in einem TV-Interview Homosexualität verurteilt und mit einer Krankheit verglichen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Im Rahmen des Interviews hatte der Geistliche Homosexualität mit einer Todsünde in Verbindung gebracht. Einmal in Rage geredet, erklärte er, es sei wie bei Alkoholismus. Alkoholiker wüssten eigentlich, dass sie einfach aufhören müssten zu trinken. Mit Homosexuellen sei es ähnlich.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Hasskriminalität aufgenommen. Bereits zuvor hatte unter anderem der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, den Geistlichen dazu aufgerufen, seine “inakzeptablen Äußerungen zu korrigieren”.
Zunächst war von Álvarez nichts zu hören gewesen. Dann jedoch relativierte der Bischof seine Aussagen. In einer Erklärung sagte der Geistliche, dass er zugeben müsse, beim Beantworten einiger Interviewfragen “nicht erfolgreich” gewesen zu sein.
Ferner wäre eine “genauere Erklärung” zu seinen Aussagen hilfreich gewesen, relativierte Álvarez weiter. Er habe niemanden beleidigen oder diskriminieren wollen.
Bischof von Teneriffa polarisiert schon länger
Bernado Alvarez ist seit dem Jahr 2005 Bischof der Diözese San Cristobal de La Laguna auf Teneriffa. Der 72-Jährige hat mit seinen Aussagen nicht nur inhaltlich für Empörung gesorgt, sondern auch einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gewählt. Die katholische Kirche steht wegen ihres Umgangs mit verschiedenen Missbrauchsfällen in der Kritik. Sogar der Vatikan steht derzeit unter Druck.
Àlvarez selbst hatte zuletzt auch im Rahmen der Corona-Impfung für Empörung gesorgt. Der Geistliche habe sich nach Ansicht einiger Landsleute eine Impfung zu einem zu frühen Zeitpunkt erschlichen.
Bischof von Teneriffa nennt Homosexualität Krankheit und “Todsünde”
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Nach Diskriminierung Homosexueller: Ermittlungen gegen Bischof von Teneriffa
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