Nach 50 Jahren soll das Añaza-Hochhaus auf Teneriffa endlich verschwinden. Als “Lost Place” ist die Ruine längst ein beliebtes Fotomotiv. Doch die Region soll renaturiert werden. Und dafür muss das uralte Bauskelett weg.
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat der Stadtkasse von Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz dazu 2,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Auf diese Weise soll die Ruine südlich der Hauptstadt endlich abgerissen werden.
Das Gebäude sollte einst ein luxuriöses Hotel werden. Doch ferstiggestellt wurde es nie. Der Rohbau an der Küste von Añaza steht mit seinen 22 Stockwerken für geplatzte Träume im einstigen Tourismus-Boom der Kanaren-Insel. Seit 1973 rottet das Gebäude vor sich hin. Und es bringt der Stadt jede Menge Probleme.
Añaza-Hochhaus auf Teneriffa wird nach 50 Jahren abgerissen
Der Bürgermeister von Teneriffas Hauptstadt, José Manuel Bermúdez, betont, dass die Beihilfe der Kanaren-Regierung ausschlaggebend für den Abriss sei. Ohne diesen “entscheidenden Schritt” sei ein Projekt dieser Größenordnung für die Stadt nicht zu stemmen.
Das Haus habe der Gemeinde Santa Cruz de Tenerife “die meisten Probleme” von allen bereitet, sagte Bermúdez. Nun solle es nicht einfach nur abgerissen, sondern die Region auch renaturiert werden. Dennoch: “Erstes Ziel ist es, ein Sicherheitsproblem und die damit verbundene Beeinträchtigung der Landschaft zu beseitigen”, sagte der Bürgermeister.
Añaza-Hochhaus steht für ein Teneriffa früherer Tage
Auf etwa 2350 Quadratmetern steht das Gebäude, das in Summe eine Wohnfläche von mehr als 40.000 Quadratmetern schaffen sollte. Begonnen wurde mit dem Bau vor knapp 52 Jahren. Dahinter steckten deutsche Investoren. 741 Zimmern sollten entstehen. Doch zwei Jahre nach Projektbeginn verschwanden die Bauherren. Über Jahre versuchte die Stadtverwaltung, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, blieben jedoch ohne Erfolg.
Nun schreitet die Kanaren-Regierung ein und subventioniert die Renaturierung. Dafür muss die Stadtverwaltung das Projekt allerdings binnen drei Jahren zum Abschluss bringen.
Teneriffas Norden soll “seine Würde zurückbekommen”
Bermúdez spricht von einer “Verpflichtung gegenüber den Bewohnern von Añaza und Santa Cruz insgesamt”. Aus diesem Grund werde man der Verantwortung gerecht und das Haus abreißen, sagte der Bürgermeister. “Der Zuschuss für dieses so wichtige Gebiet” werde so eingesetzt, dass “wieder Normalität und Würde” in den Norden Teneriffas zurückkehrten.
Dazu werde das Grundstück noch in diesem Jahr enteignet. Erst danach könnten die Bagger rollen, erklärte die für Santa Cruz’ Stadtplanung zuständige Zaida González. Für diesen Schritt habe man weitere 500.000 Euro von Teneriffas Insel-Verwaltung erhalten. Damit werde eine Akte geschlossen, die seit 2018 aktiv bearbeitet wurde, schloss González.
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Nach 50 Jahren: Teneriffas berühmteste Ruine soll endlich weg
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