Das Forschungslabor in Teneriffas Nationalpark hat nach eigenen Angaben ein illegales Autorennen beobachtet. Wie das zum spanischen Wetteramt Aemet gehörende Zentrum mitteilte, habe eine Gruppe Autoverrückter am Sonntagmittag eine Straße gesperrt, um dort ihrem fragwürdigen Hobby nachzugehen. Gestellt werden konnten sie nicht.
Eine Gruppe Autofahrer hat im Teide-Nationalpark auf Teneriffa eine Straße blockiert. Verstöße wie diese sollen besser geahndet werden.
Das Izaña Atmospheric Research Center hat am Wochenende eine Gruppe Autoverrückter gemeldet. Gegen Mittag habe diese eine Straße, die verschiedene Gebäude der Einrichtung verbindet, gesperrt. Andere Autos hätten daraufhin umkehren müssen.
Die zum Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) gehörende Einrichtung untersucht unter anderem die Atmosphäre. Die klare Luft am Teide und die Lage in 2400 Metern Höhe haben die Forscher im Jahr 1964 dazu gebracht, das Observatorium am Berg Izaña zu bauen.
Gegen 12 Uhr habe die Gruppe die Straße gesperrt und sei dann rund eine Stunde umher gefahren, berichteten die Forscher via Twitter. Die Teilnehmer hätten damit gegen gleich mehrere Gesetze verstoßen.
Der Teide-Nationalpark ist ein Naturschutzgebiet. Zudem sind Autorennen generell verboten. Sollte es sich tatsächlich um Autorennen gehandelt haben, wäre auch zu vermuten, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde. Und nicht zuletzt wurden gegen das Corona-bedingte Versammlungsverbot von mehr als sechs Personen sowie die aktuellen Abstandsregeln verstoßen. Zum Beweis für diese Punkte veröffentlichte das Forscher-Team mehrere Fotos:
Lamentable utilización de un espacio natural como la montaña de Izaña. Al medio día del domingo 15-11-2020 este grupo de personas realizaron carreras de coches durante 1h en la carretera que une las instalaciones del IAC con @AEMET_Izanapic.twitter.com/TNkegxWiyA
Sollte es sich tatsächlich um ein Autorennen gehandelt haben, wäre auch naheliegend, warum die Gruppe den Teide als Schauplatz auserkoren hatte. Obwohl die Guardia Civil von den Forschern verständigt wurde, konnte sie kurzfristig keine Einsatzkräfte entsenden. Das Gelände ist abgelegen und auch aufgrund der aktuell geringen Touristen-Zahlen ist rund um den Teide aktuell mit wenig Polizei-Präsenz zu rechnen.
Die Forschungen finden am Izaña-Berg bereits seit 1916, also vor der Eröffnung des Observatorio del Teide statt. Zuletzt habe es eine “bemerkenswerte Verschlechterung” der Luftqualität gegeben, berichteten die Forscher unlängst. Abgase möglicher Autorennen werden die Werte zumindest nicht verbessert.
Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.
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