Garachico gilt als eine der schönsten Städte auf Teneriffa. Der Ort gehört zu den kleinsten der Kanaren-Insel (Platz 21 von 31 Gemeinden). Und doch drängen jedes Jahr Tausende Touristen in das historische Zentrum.
Doch Garachico in Gänze besuchen nur wenige Menschen. Denn das Viertel San Juan del Reparo, auch La Culata genannt, liegt 525 Höhenmeter über dem bekannten Stadtzentrum.
Dort gibt es wiederum Parkplätze und Bauland, um diese zu erweitern. Das fehlt an der Küste. Und so hat sich die regionale Politik etwas einfallen lassen: Per Seilbahn sollen Anwohner von La Culata angebunden werden. Touristen könnten künftig oben parken und bequem nach unten fahren. Doch das kostet.
16 Millionen Euro: Seilbahn-Projekt auf Teneriffa wird diskutiert
16 Millionen Euro hat das Cabildo de Tenerife errechnet. Für diesen Betrag könnte der hochgelegene Stadtteil Garachicos via Seilbahn mit dem historischen Zentrum verbunden werden. Die Drahtseilbahn würde eine Länge von 1100 Metern erreichen.
Damit wäre das gesamte Stadtgebiet (29 Quadratkilometer) bequem zu erkunden. Und auch die 560 Einwohner, die derzeit abgeschnitten weit über dem Hafen wohnen, könnten ihre 4360 Nachbarn aus dem unteren Teil Garachicos leichter besuchen.
Garachico auf Teneriffa will 840 Passagiere pro Stunde per Seilbahn bewegen
Die Idee für das Projekt stammt bereits aus dem Jahr 2006. Doch erst rund 18 Jahre später wird der Einfall konkretisiert. Am Aussichtspunkt oberhalb der Stadt könnten weitere Parkplätze gebaut und das Verkehrschaos rund um den Hafen somit abgemildert werden.
Sollte das Projekt umgesetzt werden, würde die Seilbahn mit einer Geschwindigkeit von acht Metern pro Sekunden betrieben werden. Die Fahrt würde somit samt Beschleunigung und Verzögerung etwa drei Minuten dauern. 840 Passagiere könnten so pro Stunde bewegt werden.
Garachico auf Teneriffa plant Draht-Seilbahn auf Schienen
Die Idee wird derzeit in der lokalen Politik diskutiert. Als Vorteil gilt die Entzerrung des aktuellen Verkehrs, der alle Besucher des historischen Stadtkerns über die Küstenstraße führt. Nachteilig sei der Eingriff in die Natur, heißt es.
Dieser Eingriff kommt zustande, da keine schwebende Seilbahn geplant wird, wie sie auch die Teide-Stationen miteinander verbindet. Bei der aktuellen Planung geht es viel mehr um eine auf Schienen fahrende Bahn, die via Seil angetrieben wird. Als Vorbild wird die Drahtseilbahn in Bern genannt.
Die Waggons sollen dann in einem festen Winkel von 189 Grad fahren. Bahnen dieser Art gelten als sichere und kostengünstige Möglichkeit, große Steigungen auf kleiner Strecke zu überwinden.
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