Gericht vertreibt Hausbesetzer auf Teneriffa

Auf die Minute genau um 14 Uhr hat eine Gruppe Hausbesetzer in Teneriffas Hauptstadt das von ihr okkupierte Gebäude verlassen. Das Gericht hatte eine Räumung angeordnet. Die Gruppe verschwand keine Sekunde früher als nötig.

Okupas, wie Hausbesetzer auf den Kanaren genannt werden, sind wieder ein zunehmendes Problem. Das spanische Grundgesetz weist eine Lücke auf. Und in die drängen immer wieder Hausbesetzer und nehmen Gebäude ein. Sie loszuwerden ist ein oft langwieriger Prozess.

Im Viertel El Toscal hat es ebenfalls gedauert. Allerdings sind die Nachbarn zufrieden – zumindest vorerst. Denn sie hatten gegen die Gruppe mobil gemacht. Von Polizei und Justiz fühlten sie sich im Stich gelassen. Bis jetzt. Denn schließlich wurde eine Räumung angeordnet. Doch das ist nur zum Teil eine gute Nachricht.

Hausbesetzer bleiben in Gebäude auf Teneriffa

Denn die Gruppe verließ zwar exakt zu dem Zeitpunkt das Gebäude, als die 48-Stunden-Frist zur Räumung des Hauses durch das Untersuchungsgerichts Nr. 5 von Santa Cruz de Tenerife abgelaufen war, doch die Gruppe bleibt weiterhin in der Stadt aktiv.

Die Räumung bezog sich auf das okkupierte Haus an der Pasaje Segundo Ravina im Zentrum von Santa Cruz. Doch die Gruppe hat ein zweites Gebäude eingenommen. Und an der Calle El Saludo ist sie noch immer zugegen.

Hausbesetzer-Gruppe nimmt zwei Gebäude auf Teneriffa ein

Am Abend des 11. Februar war die Gruppe in das Gebäude eingezogen. Die Eigentümerin reichte am Folgetag eine Anzeige bei der Nationalpolizei ein. Dabei bewies sie, die Besitzerin der Immobilie zu sein, die aufgrund von Renovierungsarbeiten leer stand.

Die Polizei rückte aus, teilte jedoch mit, vorerst nichts ausrichten zu können. Das brachte die Anwohner auf die Barrikaden. Sie organisierten Demos und stellten die ungewollten Nachbarn zur Rede. Immer wieder drohe die Lage zu eskalieren – auch, da einer der Okupas mit einem Messer hantierte.

Erst durch die richterliche Anordnung ließen sich die Hausbesetzer vertreiben. Damit ist das Gebäude an der Pasaje Segundo Ravina Nummer 10 wieder leer. Doch einige Nachbarn fürchten, dass sie schon bald ins nächste Haus einziehen können.