Staus im Norden Teneriffas sollen bald der Vergangenheit angehören: Der Inselring, Teneriffas größtes Straßenbauprojekt der vergangenen Jahrzehnte, soll endlich geschlossen werden. Dazu wurde ein mehr als 240 Millionen Euro schwerer Vertrag unterzeichnet. Die arbeiten sollen mehrere Jahre dauern.
Teneriffas Inselring soll endlich fertiggestellt werden. Damit wird das größte Straßenbauprojekt der vergangenen Jahrzehnte auf den Kanarischen Inseln vom Mythos zur Wirklichkeit. Die Arbeiten für das letzte Teilstück im Nordwesten der Insel sollen noch in diesem Monat beginnen.
Vier Jahre Bauzeit veranschlagen die Regierung Teneriffas und die beteiligten Unternehmen für den Abschluss des Inselrings. Mit dem Großprojekt soll die Autobahn zwischen dem Norden und Süden der Kanaren-Insel geschlossen werden. Eine Autofahrt zwischen beiden Teilen Teneriffas wird so um bis zu 45 Minuten verkürzt. Zudem wird dadurch der von regelmäßigen Staus geplagte Teil bei La Laguna, der aktuell die Nord- und Süd-Autobahn verbindet, deutlich entlastet.
Inselring auf Teneriffa: 11,3 Kilometer Autobahn sollen 45 Minuten Fahrzeit ersparen
Die Beraterin des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungswesen der Regierung der Kanarischen Inseln, Carolina Darias, erklärte, dass hierzu der seit Jahren fehlende Teil zwischen Santiago del Teide im Westen und El Tanque im Norden gebaut werden soll. Mehr als 240 Millionen Euro wurden für das Großprojekt bewilligt. Der Vertrag dazu wurde bereits unterzeichnet.
Für die Fertigstellung muss die TF-5 von der Gemeinde El Tanque mit der TF-1 bei Santiago del Teide verbunden werden. Dazu werden 11,3 Kilometer Autobahn gebaut. Der neue Nord- Süd-Korridor erspart Autofahrern künftig rund 45 Minuten Fahrzeit.
Als wichtigste Maßnahme muss dafür zunächst ein Tunnel bei Erjos gebaut werden. Dieser soll aus zwei parallelen Röhren mit einer Länge von jeweils 5,1 Kilometern bestehen. Sie führen direkt unterhalb des Teno-Massivs hindurch. Das Projekt wird den längsten Tunnel des gesamten kanarischen Archipels hervorbringen und sogar als einer der längsten Straßentunnel in ganz Spanien in die Geschichte eingehen.
Neun neue Bauwerke für Teneriffas Inselring
Nach Angaben der Regierung müssen insgesamt neun Bauwerke errichtet werden. Demnach würden neben dem Tunnel ein Viadukt, ein weiterer Tunnel, vier Unterführungen sowie zwei Überführungen gebaut. Hinzu kämen diverse neue Straßen, Kreisverkehre und Fußgängerwege.
Nötig wurde der Bau des Inselrings durch das weiter wachsende Verkehrsaufkommen und die wirtschaftlichen Situation auf Teneriffa. Allein aufgrund des umständlichen Weges über La Laguna und Santa Cruz, der neben den Fahrtkosten mit entsprechenden Staus und Verzögerungen verbunden ist, entstehen der Wirtschaft jedes Jahr erhebliche Mehrkosten. Zudem sollen auf diese Weise die Wohnsitzverlagerungen zugunsten von Arbeitsplätzen im jeweils anderen Insel-Teil eingedämmt werden.
Nach Angaben der Regierung soll das Projekt binnen 48 Monaten finalisiert werden. Ob der mit Blick auf die neun zu errichtende Bauwerke sportliche Zeitplan realistisch ist, wird von ersten Interessengemeinschaften bereits angezweifelt. Der allgemeine Tenor rund um die neue Route auf Teneriffa ist dennoch positiv.
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Für 240 Millionen Euro: Teneriffas Inselring ist endlich beschlossen
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