Zum zweiten Mal binnen eines Monats erreicht die Anwohner von Santiago del Teide auf Teneriffa die Nachricht eines Erdbeben-Schwarms. 16 Mal hat sich die Erde unter der Stadt bewegt. Forscher beobachten das Gebiet genau.
Gemessen wurden die Erdbeben in 40 bis 50 Kilometern Tiefe, gleich unterhalb der Stadt im Westen der Kanaren-Insel. Zuletzt waren am 12. Juni Erdbeben in der Region registriert worden.
Diesmal bewegte sich die Erde zwischen 1 und 5 Uhr in der Nacht zu Mittwoch. Das bestätigte nun das Nationale Geographische Institut Spaniens, das IGN. Demnach seien die Erdstöße dem gleichen Muster gefolgt wie vor einigen Wochen.
Ort der Erdbeben-Schwärme auf Teneriffa verwundert Forscher
Die Beben waren kurz und vergleichsweise schwach. Dafür kamen gleich mehrere von ihnen kurz nacheinander auf. Und diese Abfolge untersucht derzeit auch das IGN. Da die Erdbeben kaum wahrzunehmen waren, dafür jedoch im Schwarm, steht für die Forscher eher die Quantität im Fokus.
Trotz der wiederholten Erdbeben-Schwärme gebe es keine Zunahme der vulkanischen Aktivität Teneriffas oder der Kanaren allgemein, teilte das IGN mit. Was die Forscher verwundert, sei der Standort. Es handle sich mit Santiago del Teide um ein ungewöhnliches Gebiet für Erdbeben, insbesondere für ganze Serien.
Normalerweise bebt die Erde auf Teneriffa in drei wesentlichen Gebieten. Zum einen in den Cañadas rund um den Teide, zum anderen bei Arico. Das dritte Gebiet liegt im Atlantik zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Erst zum zweiten Mal seit Mitte 2017 werden seismische Aktivitäten im Westen Teneriffas gemessen.
Forscher beobachten Teneriffas jüngstes Erdbeben-Gebiet genau
IGN-Seismologe Itahiza Domínguez bestätigte die Beben, sagte jedoch dazu, dass diese so weit entfernt stattfanden, dass der genaue Ursprung kaum erforscht werden könne. Es scheine allerdings ohnehin keinen Zusammenhang mit der allgemeinen Seismizität der Kanaren-Insel zu geben.
Teneriffas Fixpunkt, der Teide, ist nicht nur der höchste Berg Spaniens. Der Vulkan gilt noch immer als aktiv. Konkrete Anhaltspunkte, die auf einen baldigen Ausbruch hinweisen, gibt es laut Experten jedoch nicht.
Dennoch wird regelmäßig zu Ausbruchsszenarien geforscht, wie das nachfolgende Modell zeigt. Die IGN-Forscher wollen auch das aktuelle Phänomen weiter beobachten. Man werde vor allem herausarbeiten, ob es “kontinuierliche” Bewegungen gebe und ob es vielleicht doch einen Zusammenhang mit der allgemeinen vulkanischen Aktivität der Inseln geben könnte.
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