Flughafen Teneriffa-Süd: Erst größeres Terminal, dann zweite Landebahn

Seit 1988 streitet die Politik auf den Kanarischen Inseln um die Erweiterung des Flughafen Teneriffa-Süd. Der Airport ist nicht nur für die größte Kanaren-Insel wichtig, sondern war es damals insbesodnere auch für Weiterreisende auf die Nachbarinseln. Und er erreichte schon zehn Jahre nach seiner Eröffnung am 23. Oktober 1978 ein Limit.

Die Politik streitet seither über eine zweite Landebahn, um mehr Maschinen abfertigen zu können. Nach der Freigabe des Betreibers Aena von rund 300 Millionen Euro muss eine Entscheidung her. Und die ist nun getroffen.

Der Flughafen Teneriffa-Süd bekommt zunächst größere Terminals. Damit ist der Streit um eine zweite Landebahn jedoch auch nach 37 Jahren nicht beendet. Viel mehr wird der Grundstein dafür gelegt, irgendwann dann auch mehr Maschinen empfangen zu können.

Flughafen Teneriffa-Süd soll erweitert werden

Drei Flughäfen auf den Kanarischen Inseln sind nah am oder bereits über ihrem Limit angekommen. Doch die Kanarischen Inseln wollen mehr. Es sollen neue Touristen-Rekorde erreicht werden. Und so müssen die Flugplätze ausgebaut werden (mehr dazu hier).

Der Vizepräsident des Cabildo de Tenerife, Lope Afonso, sagt zum Flughafen Reina Sofia: “Die Herausforderung, den Flughafen Teneriffa-Süd zu verbessern, ist historisch und war zu bestimmten Zeiten Gegenstand von Diskussionen.” Doch diese seien nun beendet. Man habe sich mit verschiedenen Vertretern aus Politik und Wirtschaft auf eine Weg geeinigt. Und dieser besagt, dass der Airport den fast 47 Jahre alten Flughafen erweitern werde.

Zwar sei die “optimale Betriebskapazität längst überschritten”, dennoch werde man “die Notwendigkeit einer zweiten Start- und Landebahn” zunächst nicht verfolgen. Viel mehr wolle man ein neues Terminal, das dem Komfort, der Sicherheit und der Stabilität der Passagiere entspreche, bauen und damit einen optimalen Betrieb gewährleisten, heißt es.

Streit um Ausbau des Flughafens Teneriffa-Süd

2002 sollte die zweite Start- und Landebahn auf Teneriffa als Projekt begonnen und dann 2014 eröffnet werden. 2008 wurden tatsächlich Arbeiten seitens des Ministerums für öffentliche Arbeiten begonnen. Doch abgeschlossen wurden sie nie. Denn José Manuel Bermúdez forderte als damaliger Vizepräsident des Cabildo und Inselrat für Tourismus im Jahr 2009 “sofort” ein neues Terminal. Die Landebahn wurde dafür ad acta gelegt.

In der Zwischenzeit gab es immer wieder Sperrungen aufgrund von Flugzeugen, die die Start- und Landebahn blockierten, zuletzt vor wenigen Wochen. Daher gibt es weiter Stimmen, die sich für eine zweite Bahn statt größerer Terminals aussprechen. Insbesondere unter Berücksichtigung, dass der Nord-Flughafen so überbelastet sei, dass er längst nicht mehr als Überlauf des Südens fungieren könne.

Teneriffa will Touristen besser abfertigen

Dennoch ist die Forderung nach einer schnellen Abfertigung lauter als die nach noch mehr potenziell ankommenden Maschinen. Passagiere müssten zunächst Platz finden, um auch bei kurzen Störungen sitzen zu können. Zudem seien die Cafés inzwischen auch im Alltagsablauf immer öfter überbelegt. All das gilt in der lokalen und regionalen Politik als wichtiger.

“Aena muss sofort die Verantwortung für die Suche nach Lösungen übernehmen und anfangen, das zurückzugeben, was Teneriffa ihnen in Form von unglaublichen wirtschaftlichen Vorteilen gibt”, sagt José Miguel Rodríguez Fraga, Bürgermeister von Adeje. Sind die Terminals erst vergrößert, wird die Argumentation für eine zweite Landebahn in einigen Jahren ganz sicher mit ähnlichen Argumenten vorgebracht.