Die “Volcan de Taburiente” nervt viele Anwohner. Das Schiff liege mit durchgehend laufendem Motor direkt vor der Küstenlinie. Viele Beschwerden darüber erreichten auch unsere Redaktion. Doch Recherchen zeigen: Das Armas-Schiff wird die Region wohl schon bald verlassen.
Offiziell bestätigt ist all das nicht. Doch die Fakten weisen auf einen Abschied von den Kanaren hin. Denn die “Volcan de Taburiente” bedient die Route zwischen Los Cristianos auf Teneriffa und Santa Cruz de La Palma. Und der Ticketverkauf für die Verbindung wurde gestoppt.
Zugleich tauchte die Fähre auf Plattformen zum Verkauf von Schiffen auf. Die Indizien deuten entsprechend auf einen Abschied hin. Für Außenstehende ist der jedoch kaum nachvollziehbar. Denn die Volcan wurde speziell für diese Route gebaut. Was bisher bekannt ist.
Armas-Fähre verlässt die Kanaren wohl so oder so
Aus dem Umfeld des Unternehmens ist zu hören, dass die “Volcan de Taburiente” die Kanarischen Inseln so oder so verlassen soll. Wenn sie vielen anderen Kanaren-Fähren nach Griechenland folgt, dann mit einem neuen Eigner. Sollten keine adäquaten Angebote eingehen, wolle man das Schiff in Richtung der Küste des Festlands schicken, heißt es hinter vorgehaltener Hand.
Dabei wurde das Schiff speziell für den Hafen von Los Cristianos konzipiert. Neben der Länge von 130 Metern und der Breite von 21,6 Metern, sind auch der Tiefgang und die Kapazität so gewählt, dass die Fähre noch so eben in den Hafen passt, während sie zugleich die Versorgung der Isla Bonita sicherstellt.
Pro Überfahrt steht auf der “Volcan de Taburiente” eine Kapazität von 20 Containern mit Waren für La Palma bereit. Zudem passen bis zu 1500 Menschen an Bord. Seit 2006 ist die “Roll-on/Roll-off”-Fähre, kurz RoRo, damit eine der wichtigsten Verbindungen für die Nachbar-Insel Teneriffas.
Reederei Armas in Schieflage – Kanaren-Verbindungen werden reduziert
Noch bis Juni können Tickets für die Volcan gekauft werden. Zwar sieht die Buchungswebsite von Armas auch weitere Monate vor, doch ab Juli werden keine Fahrkarten für das Schiff mehr angeboten – in beide Richtungen. Zusammen mit dem Auftauchen der Fähre auf der Verkaufswebsite und mit dem Rumoren aus dem Unternehmen ergibt das ein – wenn auch auf Indizien basierendes – Gesamtbild.
Die Strategie hinter der Verkaufsabsicht ist unterdessen unklar. Allerdings ist die Reederei angeschlagen und wird seit ihrem Teilverkauf an internationale Investoren ohne jede Nostalgie oder Schifffahrt-Romantik gesundgeschrumpft.
Erst im August wurde die “Volcan de Teneguía” an die griechische Reederei Octo Maritime verkauft. Sechs Besatzungsmitglieder wurden arbeitslos. Zudem sorgten die Kürzungen dafür, dass die Route von Las Palmas de Gran Canaria nach Morro Jable nur noch an Wochenenden bedient wird.
Der Aufschrei aus Politik und Anwohnerschaft auf Fuerteventura war groß. Denn so muss die Insel auf eine wichtige Versorgungs-Möglichkeit und zahlreiche Verbindungen pro Woche verzichten. Gegen die Sparpläne der Reederei Armas half die Kritik nicht.
Kanaren-Fähre: Endet der Ärger bei Costa Adeje und Los Cristianos wirklich?
Was all das für den Fähr-Verkehr zwischen Teneriffa und La Palma zu bedeuten hat, bleibt abzuwarten. Denn offizielle Aussagen zu alledem gibt es von Armas nicht. Als relativ sicher gilt unterdessen, dass die “Volcan de Taburiente” in einigen Wochen vor den Fenstern der Anwohner von Teneriffas Süden verschwinden wird.
Liegeplätze außerhalb von Häfen gelten als günstiger. Und da La Palma auf die Versorgung per Schiff angewiesen ist, bleibt vorerst unklar, ob dafür bald der Motor eines anderen Schiffes leise tuckernd für Ärger an der Küste von Los Cristianos sorgen wird.
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