Innerhalb von nur viereinhalb Stunden haben sich in der Nacht zu Dienstag gleich 26 Erdbeben unterhalb von Teneriffa ereignet. Das Vulkanologische Institut von Teneriffa, Involcan, berichtet über entsprechende Bewegungen.
Demnach habe sich der seismische Schwarm, wie die Serie mehrerer kleiner Erdbeben genannt wird, zwischen 1.42 und 6.08 Uhr am frühen Dienstagmorgen zugetragen. Gezählt wurden demnach 26 Beben mit einer Stärke von bis zu 1,2 auf der Richterskala.
Beben dieser Größenordnung gelten als für den Mensch nicht spürbar. Allerdings beobachten die Seismologen solche Erdbeben-Schwärme ungeachtet ihrer Stärke stets sehr genau.
Bereits 113 Erdbeben-Schwärme unter dem Teide
Nach bisherigen Informationen trugen sich die Erdbeben in einer Tiefe zwischen fünf und zehn Kilometern zu. Lokalisiert wurden sie in der Region unterhalb der Cañadas. So wird der Bereich rund um den Teide genannt. Die meisten Bewegungen hatten sich demnach im südwestlichen Bereich des Teide-Nationalparks zugetragen.
Diese Art von Mikro-Seismizität wird auf Teneriffa seit dem Jahr 2017 beobachtet. Seither sei ein Anstieg solcher Kleinst-Beben registriert worden, heißt es aus dem Involcan.
In den vergangenen sieben Jahren seien 113 solcher Erdbeben-Schwärme beobachtet worden. Nur drei von ihnen werden als hybride Beben-Schwärme geführt. Dabei gilt der Auslöser als mehrschichtig und nicht nur auf ein Ereignis zurückführen.
Die oben abgebildete Karte zeigt die jüngsten Erdbewegungen des aktuellen Erdbeben-Schwarms. Die schwarzen Punkte stellen jedes einzelne Beben der vergangenen 365 Tage auf Teneriffa und Umgebung dar.
Anstieg von Mini-Erdbeben auf Teneriffa stellt keine Gefahr dar
Der Anstieg dieser Art von Seismizität sei auf zunehmenden Druck des vulkanisch-hydrothermischen Systems zurückzuführen. Die Forscher vermuten, dass eine Injektion von Gasen magmatischen Ursprungs in das System erfolgt sei.
Allerdings betonen die Wissenschaftler ausdrücklich, dass es aktuell keine Anzeichen von Gefahr für Anwohner und Besucher gebe. Die Wahrscheinlichkeit eines kurz- oder mittelfristigen Vulkanausbruchs sei äußerst gering.
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Direkt am Teide: Neuer Erdbeben-Schwarm unter Teneriffas Vulkan
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