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Diesen gigantischen Schatz wollen die Kanaren heben


Die Kanarischen Inseln sitzen auf einem riesigen Energie-Reservoir. Wie sie genutzt werden soll und welche Hürden es gibt.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die Kanaren möchten einen Schatz bergen, der tief unter den gesamten Kanarischen Inseln liegt: nahezu unendliche Energie. Denn Inseln entstanden aus Vulkanen, von denen viele noch immer aktiv sind. Diese Energie soll schon bald angezapft und genutzt werden. Dazu läuft ein test-Projekt auf Teneriffa.

Doch im Vergleich zu Erdwärme-Anlagen, wie sie viele Hausbesitzer kennen, ist die Situation auf den Kanaren schwieriger. Denn die Energie, die angezapft werden soll, ist ungleich extremer, liegt tiefer und die möglichen Entnahmepunkte sind meist abgelegen. Außerdem sind die benötigten Energie-Mengen wesentlich höher.

Dennoch lockt das Reservoir nahezu endloser Energie die Wissenschaft auf die Kanaren. Dort soll nun erforscht werden, wie die Wärme unterhalb der Erdoberfläche der Kanaren genutzt werden kann. Das Projekt kostet Millionen. Und das ist die Idee:

Energie: Kanaren wollen Vulkan-Hitze anzapfen

Die Inselverwaltung von Teneriffa hat über das Instituto Tecnológico de Energías Renovables (ITER) und das Unternehmen DISA ein Projekt in Auftrag gegeben, die Energie unter den Kanarischen Inseln anzuzapfen. Dafür gibt es bereits eine konkrete Projektidee.

Denn unter den erneuerbaren Energien gilt Geothermie als besonders reizvoll. Im Gegensatz zu Photovoltaik oder Windkraft, ist sie dauerhaft vorhanden. Die Versorgung ist somit stabil vorhersehbar. Dafür jedoch sind die Initialkosten ungleich höher.

Geothermie-Projekt auf Teneriffa für 80 Millionen Euro

Das entstandene Projekt wird von der EU unterstützt. Der “Next Generation”-Fonds sieht gut 43 Millionen Euro Fördergelder vor. In Summe geht die Inselverwaltung von Kosten um die 80 Millionen Euro aus. Dafür soll ein Testprojekt zur Lokalisierung potenzieller Wärmequellen umgesetzt werden und erste Studien die Machbarkeit und Ausweitung bestätigen.

Die ersten Analysen haben bereits Stellen erarbeitet, an denen die Vulkanenergie angezapft werden kann. Dort soll dann ein geschlossener Kreislauf implementiert werden.

Vereinfacht dargestellt, wird Wasser in einen Kreislauf eingefügt. Die Hitze verdampft das Wasser, wodurch eine Turbine angetrieben wird. Das Wasser kühlt ab und wird in flüssiger Form wieder in den Kreislauf geschickt. Durch die beständige Erdwärme kann dauerhaft Energie gewonnen werden.

Teneriffa, Gran Canaria & La Palma wollen Energie aus dem Boden gewinnen

Die dafür nötigen Anlagen würden wenig Raum in Anspruch nehmen und die an der Oberfläche sichtbaren Installationen seien minimal. Jede Anlage könne dann 20 bis 40 Megawatt Leistung erbringen. Die Installationskosten gelten als sehr hoch, dafür ist der spätere Betrieb vergleichsweise günstig und die Umweltbilanz gilt als gut.

Im Gegenzug sei es möglich, den Bezug fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung zunächst zurückzufahren und später ganz auf Null zu setzen. Neben Teneriffa haben auch Gran Canaria und La Palma damit begonnen, mögliche Punkte für die Installation von Geothermie-Anlagen zu suchen. Die Erkenntnisse auf der größten Kanaren-Insel sollen dann auch den Nachbarinseln helfen.

Kanaren haben erste Energie-Meilensteige nenommen

Der erste Schritt des Projekts hat bestätigt, dass es auf Teneriffa gute Entnahmepunkte für Erdwärme der gesuchten Art gibt. Zudem sei inzwischen klar, dass die an der Oberfläche sichtbaren Bauten das Umfeld nur minimal beeinträchtigen würden. Damit können schon bald erste Test-Anlagen gebaut werden.

Teneriffa kann so einen wichtigen Beitrag leisten, die Kanarischen Inseln energieautark zu gestalten. Bis spätestens 2040 soll das flächendeckend geschehen sein. Der Plan der Insel-Regierung lautet, diesen Status schon deutlich früher zu erreichen.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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