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Auf Teneriffa werden seit Januar zehn Menschen vermisst


In den Medien wird bereits von der "Insel der Vermissten" gesprochen. Wir schauen uns Teneriffas Vermisstenfälle genauer an.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Jay Slater war bereits der elfte Vermisstenfall auf Teneriffa innerhalb eines Jahres. Der Brite galt mehr als einen Monat auf der größten Kanaren-Insel als mysteriös verschwunden. Inzwischen wurde er gefunden. Doch er ist kein Einzelfall.

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Der junge Brite war von einem Musik-Festival erst am Folgetag in Richtung der Ferienwohnung aufgebrochen, in der er mit seinen Freunden wohnte. Von unterwegs meldete er sich bei seiner Freundin. Doch er kam nie an.

Der Verein “SOS Desaparecidos” widmet sich der Suche nach vermissten Menschen. Und er berichtet von zehn ähnlichen Fällen auf Teneriffa – allein in diesem Jahr. Alle elf Personen verschwanden spurlos. Einige Fälle gelten als Mysterium, bei anderen gibt es konkrete Verdachtsmomente.

Elf Vermisste auf Teneriffa seit Jahresbeginn

In Deutschland werden jedes Jahr zwischenzeitlich rund 100.0000 Menschen vermisst. Bei knapp 84 Millionen Einwohnern ist das eine Quote von 0,12 Prozent. Auf Teneriffa bedeuten elf Vermisstenfälle bei rund einer Million Einwohner 0,001 Prozent. Zumindest relativ betrachtet und auf die Anzahl der Einwohner gerechnet sind es damit verhältnismäßig wenig Fälle. Doch jeder Einzelne ist und bleibt tragisch.

Der 19-jährige Jay Slater verschwand Ende Juni. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war das Gebirge rund um Masca. Dort hatte ihn eine Anwohnerin gesehen. Der junge Maurerlehrling habe sie nach dem Bus gefragt. Inzwischen wurde er entdeckt. Für andere Vermisste auf Teneriffa gilt das nicht:

Nur wenige Tage zuvor verschwand Marek J. Der 51-jährige gilt auf Teneriffa seither ebenfalls als vermisst. Am 24. April verschwand zudem der 71-jährige Marc Francis. Noch immer gibt es keine Spur von ihm. Marc war gemeinsam mit seiner Frau Laura Gastón verschwunden. Die 66-Jährige wurde wenig später tot an der Küste aufgefunden. Die Polizei hat keinen Zweifel an einem Gewaltverbrechen.

Diese Personen werden auf Teneriffa gesucht

Seit dem 27. März gelten Natalia Belavus und ihr einjähriger Sohn Vladimir Marcella als verschwunden. Nach bisherigem Ermittlungsstand habe die belarussische Frau ihren Sohn wahrscheinlich entführt. Bei ihrem Verschwinden kann es sich laut Ermittlern also auch um gezieltes Abtauchen handeln.

In Santa Cruz, der Hauptstadt Teneriffas, werden Mariel González Gutiérrez und ihr zweijähriger Sohn Sebastian Cobos Gonzalez gesucht. Die 27-Jährige und ihr Kind verschwanden am 21. März. Laut “SOS Desaparecidos” könne es sich auch in diesem Fall um eine Entführung handeln.

Der 44 Jahre alte Rayco Garcia Diaz wird zudem seit dem 15. März gesucht. Er war zuletzt in der Nähe des Barranco Hondo gesehen worden. Und auch im Januar gab es mysteriöse Fälle: Noelia Hernández Martin, eine 17 Jahre junge Einheimische, verschwand am 23. Januar in La Laguna im Norden Teneriffas.

Schon “Aktenzeichen XY” suchte auf Teneriffa

Zehn Tage zuvor ging bei der Polizei die erste Vermisstenanzeige des Jahres ein: Juan Cabrera González wird seither im Gemeindegebiet von La Orotava gesucht. Der 59-Jährige gilt als geistig eingeschränkt. Er verschwand aus seinem Haus im Norden der Kanaren-Insel.

Besonderes Aufsehen erregte auch der Vermisstenfall von Oliver Heise. Der damals 23-Jährige aus dem Landkreis Diepholz bei Bremen verschwand bereits im Jahr 2022 ebenfalls spurlos. Sogar bei “Aktenzeichen XY … ungelöst” wurde der Fall aufgerollt.


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Auf Teneriffa werden seit Januar zehn Menschen vermisst

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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Kommentare zu:

Auf Teneriffa werden seit Januar zehn Menschen vermisst


  1. RFK schrieb am

    Der Umgang mit der Natur, das Erkennen von Gefahren und das Überleben fernab der Zivilisation in unbekanntem Terrain – all das ist im Laufe der Jahre in den Hintergrund geraten. Weil uns die Werbung und die sozialen Medien vorgaukeln, alles im Griff haben zu können – im Zweifel mit technischen Mitteln oder Ausrüstungsgegenständen. Dadurch sind Kondition, Training, und der Instinkt für Gefahrensituationen in den Hintergrund gedrängt worden, dafür Selbstüberschätzung, wie auch Fehleinschätzung von Situationen in den Vordergrund getreten.
    Sollten jetzt wieder Rufe nach mehr Sicherheit, Einschränkung und nach Tätigkeiten der Inselregierung laut werden, wäre genau das der falsche Weg!
    Mehr Aufklärung wäre von Nöten: In Reiseführern, an Hotelrezeptionen, in Bussen, Zeitungen etc. und vor allem am Flughafen Teneriffa-Süd! Neben den seit Jahrzehnten verteilten Werbebroschüren, könnte man zusätzlich Warn- und Sicherheitshinweise verteilen.

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