An drei aufeinanderfolgenden Tagen sind auf Teneriffa drei Menschen im Atlantik ertrunken. Zudem waren nur rund eine Woche zuvor zwei weitere Personen in den Fluten ums Leben gekommen. Binnen weniger Tagen gab es auf Teneriffa somit fünf Todesopfer durch Ertrinken zu beklagen.
Der Unfall Ende März geht als besonders tragisch in die traurige Geschichte auf Teneriffa ein: Eine 60 Jahre alte Urlauberin war am späten Nachmittag trotz Wellenwarnung in das Naturbecken auf der Isla Cangrejo in Puerto Santiago gegangen. Eine hohe Welle spülte die Frau plötzlich aufs Meer hinaus. Ein 35-Jähriger aus Costa Adeje sah das Unglück, als er mit seiner Verlobten spazieren ging. Ohne zu zögern sprang der junge Mann hinterher, um die Touristin zu retten. Doch beide wurden von den starken Wellen gegen die Felsen gedrückt, verloren das Bewusstsein und ertranken.
Am vergangenen Mittwoch war dann ein 30-Jähriger an der Playa Almáciga im Stadtgebiet von Santa Cruz leblos im Meer treibend entdeckt worden. Weitere Badegäste bargen den Mann und begannen gemeinsam mit Nationalpolizisten umgehend mit Wiederbelebungsversuchen. Wenig später übernahm die Besatzung eines herbeigerufenen Rettungshubschraubers. Am Nordflughafen stieß schließlich ein Notarzt hinzu. Doch alle Rettungsversuche schlugen fehl.
Einen Tag später kam ein 50 Jahre alter Mann an der Playa de Las Burras in Las Galletas bei Arona in den Fluten ums Leben. Der Brite konnte ebenfalls nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden.
Am Folgetag kam es dann erneut zu einem tragischen Zwischenfall: Bei Santa Cruz waren zwei Freunde auf einem Küstenpfad zwischen der Playa de Las Teresitas und der Playa de Las Gaviotas unterwegs. Einer der beiden Männer wollte eine Abkürzung nehmen und über eine Felsspalte springen. Dabei unterschätzte der Urlauber die Breite des Spalts und stürzte etwa 20 Meter tief in eine Unterwasserhöhle.
Wellenwarnungen werden auf den Kanarischen Inseln oft unterschätzt
Aufgrund des heftigen Wellengangs an diesem Tag konnte sich der junge Mann nicht an den Wänden der Höhle festhalten und wurde immer wieder gegen die Felsen gedrückt. Nach einiger Zeit musste er entkräftet aufgeben. Der junge Mann ertrank, während sein Freund von Helfern des Roten Kreuzes in Sicherheit gebracht wurde.
Die Guardia Civil hatte noch am Unfalltag erfahrene Taucher entsandt, um den Mann zu bergen, doch aufgrund des hohen Wellengangs schlugen alle Versuche fehl. Erst am Folgetag konnte der leblose Körper des Mannes geborgen werden, nachdem ihn die Fluten wieder aus der Unterwasserhöhle freigegeben hatten.
Die Rettungskräfte Teneriffas bitten immer wieder darum, Warnungen ernst zu nehmen und nicht zu leichtfertig mit dem Atlantik umzugehen. Die enormen Gewalten der Wellen werden oft unterschätzt und sorgen auf diese Weise jedes Jahr für mehr als einhundert Badetote auf den Kanarischen Inseln.
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Atlantik unterschätzt: Drei tödliche Unfälle in drei Tagen
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