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Abwasser am Strand: Teneriffa-Präsidentin verärgert über Puerto de la Cruz


Die Präsidentin von Teneriffa zeigt sich über die Abwasser-Situation in Puerto de la Cruz "überrascht" und verärgert. Wie viele Anwohner versteht Rosa Dávila nicht, dass an der Playa Jardín seit einem Jahr nichts unternommen wurde.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Seit fünf Wochen ist die Playa Jardín in Puerto de la Cruz geschlossen. Und noch immer gibt es keinen konkreten Plan zur Wiedereröffnung des wichtigsten Strandes der Touristen-Stadt auf Teneriffa. Dafür jedoch eine überraschende Aussage der Insel-Präsidentin.

Rosa Dávila teilte nun mit: “Als ich den Bericht der Gesundheitsbehörde erhielt, war ich sehr beunruhigt”. Das Oberhaupt der größten Kanaren-Insel zeigte sich “überrascht” davon, dass der Inhalt “genau derselbe” war “wie im letzten Jahr, als der Strand nicht geschlossen war”.

Die Insel-Präsidentin sieht die Maßnahme des Bürgermeisters von Puerto de la Cruz, Marco González, die Playa Jardín vorerst abzuriegeln, als richtig an: “Das Vernünftigste, was man tun kann, ist das, was der Bürgermeister getan hat, nämlich den Strand für das Baden zu schließen.” Doch wie lang soll dieser Status anhalten? Und was genau planen Insel- und Stadtverwaltung?

Playa Jardín in Puerto de la Cruz bleibt geschlossen

Laut Dávila solle die Maßnahme so lang in Kraft bleiben, “bis die Notfall-Maßnahmen durchgeführt wurden, die bereits im letzten Jahr hätten durchgeführt werden müssen, als die gleiche Verschmutzung entdeckt wurde”, sagte die Präsidentin. Während sie für die Maßnahme Verständnis zeigt, fehlt ihr dies in einem anderen Punkt: Verärgert ergänzte sie: “Ich kann nicht verstehen, warum es so lange gedauert hat.”

Die Stadtverwaltung beschloss nun auf einer Krisensitzung am 31. Juli in Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz endlich gemeinsam mit Vertretern der Insel sowie der Kanaren-Regierung einen Vier-Punkte-Plan. Dieser sieht vor, einen Riss in einem Abflussrohr nahe dem Strand zu flicken. Das Rohr transportiert Abwasser eigentlich weit vor die Küste Teneriffas. Doch durch das Leck erreicht das unter anderem mit E.Coli-Bakterien verseuchte Abwasser mit den Wellen den Strand.

Außerdem soll die für den betroffenen Stadtteil Punta Brava zuständige Kläranlage deutlich erweitert und modernisiert werden. Zudem wurde eine Verstärkung der Kontrollanalysen rund um Puerto de la Cruz beschlossen. Und schließlich soll eine Wasseraufbereitungsanlage ermöglichen, das Wasser aus der Kläranlage wiederzuverwenden und der Landwirtschaft zur Bewässerung zur Verfügung zu stellen.

Teneriffa: Abwasser wird nahe der Küste ins Meer geleitet

In der Zwischenzeit gründeten Anwohner und Unternehmer eine Interessengemeinschaft. Die Bewohner von Punta Brava sehen sich stigmatisiert, während Gastronomen der Region durch ausbleibende Badegäste und Urlauber einen Millionenschaden befürchten. Auch Dávila räumte nun ein, dass die Situation “ein Problem für Unternehmen, Anwohner und den Tourismus” sei.

Laut Kanaren-Regierung sei es wahrscheinlich, dass mehrere nicht genehmigte Abwasser-Einleitungen für die aktuelle Situation verantwortlich sind. Die Häuser in Punta Brava sind von vielen Anwohnern selbst gebaut. Ángel Montañés, Generaldirektor für den ökologischen Wandel und den Kampf gegen den Klimawandel auf den Kanarischen Inseln, teilte mit, dass offenbar einige Häuser ihre Abwasser-Anschlüsse an die Notentwässerung der Stadt angeschossen hätten.

Abwasser an Playa Jardín: Verlässliche Prognosen fehlen

Dieser Kanäle sind dazu gedacht, bei Starkregen die Kanalisation zu entlasten und das saubere Regenwasser direkt ins Meer zu leiten. Wird hingegen Abwasser in diese Kanäle geleitet, so gelangt es ungereinigt und in direkter Strandnähe ins Meer. Montañés sagt zu diesen Abwasser-Einleitungen: “Wir haben bisher keine Informationen über die Häufigkeit oder den Grad der Verschmutzung dieser Anschlüsse an der Küste von Puerto de la Cruz.”

Diese Aussage steht berets seit mehr als einer Woche. Wann die Regierung der Kanarischen Inseln gemeinsam mit Teneriffas Insel-Verwaltung und der Stadt eine Inventur durchführt, bleibt weiter offen. Und damit können vorerst auch keine konkreten Prognosen ausgegeben werden. Für Badegäste in Puerto de la Cruz bedeutet das vorerst also keine Hoffnung auf einer Wiedereröffnung der Playa Jardín.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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