Der Rote Thunfisch steht insbesondere in der gehobenen Gastronomie auf der Liste der begehrten Produkte. Doch die Überfischung hat für eine Fang-Quote gesorgt. Nun startete die Saison. Und auf Teneriffa wurden gleich zu Beginn zwei im Wortsinn richtig dicke Fische an Land gezogen.
Die Quote ist trotz der rückläufigen Population des Großaugen Thunfischs erstmals wieder angehoben worden. Und so dürfen Teneriffas Fischer in diesem Jahr bis zu 535 Tonnen Roten Thunfisch an Land holen und verkaufen.
Schon mehr als eine halbe Tonne haben die Brüder Yeray und Goyo Amaral allein mit ihrem ersten Fang erbeutet. Die Fischer aus dem Hafen von Los Abrigos in Granadilla de Abona fingen gleich zu Beginn der Thunfisch-Saison zwei riesige Exemplare. Einer bringt 332 Kilogramm auf die Waage, der andere 292.
Thunfisch: “Verbotener Schatz der kanarischen Meere”
Roter Thun gilt als der “verbotene Schatz” der kanarischen Meere. Denn eine Obergrenze für die Fischerei musste eingeführt werden, nachdem die Population weltweit dramatisch abnahm. Entsprechend stiegen die Preise für den als Delikatesse geltenden Fisch abermals.
Heute gehört der Großaugen Thunfisch zu den begehrtesten Fischarten der Welt. Er steht auf den Speisekarten der besten Restaurants. Insbesondere in Japan wird das Tier als Delikatesse serviert.
Roter Thunfisch gilt als lukrativste Art für die kanarischen Fischer
Die Amaral-Brüder mussten unterdessen nicht sonderlich weit fahren, um ihren ersten großen Fang zu machen. Denn die beiden Fische gingen gleich vor der Küste von Los Gigantes in Santiago del Teide ins Netz. Damit haben die Brüder als ein Gespann von zusammen 240 Großaugenthunfischern der Kanaren den ersten großen Erfolg des Archipels verzeichnet.
Je nach Qualität bringt der Rote Thunfisch zwischen 35 und 55 Euro pro Kilo ein. Aufgrund der hohen Nachfrage geht der gefangene Thunfisch von Teneriffa aus in die ganze Welt. Er gilt als lukrativster Fisch für die Branche auf den Kanaren.
Thunfische kreuzen die Kanaren mit perfektem Fanggewicht
Die Großaugenthunfische legen auf ihren Wanderungen tausende Kilometer zurück. Ihr Gewicht und ihr Zustand gelten als perfekt für den Fang, wenn sie die Gewässer der Kanarischen Inseln kreuzen. Und so kommt es, dass der Rote Thunfisch bis zu 90 Prozent des Einkommens der kleinen Fischerboote auf Teneriffa ausmacht.
So traditionell werden Thunfische vor den Kanaren gefangen
Dreißig Thunfisch-Fischerboote sind rund um Los Cristianos stationiert. Die Arbeit ist für die Besatzung nicht leicht. Denn der Rote Thun wird klassisch gefangen. Genutzt werden meist spezielle Angeln, an denen Makrelen als Köder hängen.
Oft wird geschaut, wo Delfine am Horizont auftauchen. Sie verraten die Thunfische, denn die schwimmen oft mit den Delfinen. Dazu fahren die Fischer aus dem Süden der Inseln im Regelfall in Richtung der Gewässer, die Teneriffa von La Gomera und La Palma trennen.
Roter Thunfisch vor den Kanaren ist eines der schnellsten Tiere der Welt
Dass der Thunnus thynnus so gut zwischen die Delfine passt, liegt an seinen Maßen. Er kann bis zu 3,65 Meter lang und 900 Kilo schwer werden. Außerdem werden Rote Thunfische bis zu 40 Jahre alt. Und sie gehören zu den schnellsten Tieren der Welt sowie zu denen, die die größten Gebiete der Erde abdecken.
Die Tiere erreichen bei der Jagd Geschwindigkeiten von mehr als 75 Kilometern pro Stunde. Hinzu kommen Tauch-Tiefen von mehr als 900 Metern. Während ihrer Wanderungen legen sie Weiten von rund 8000 Kilometern zurück.
Teneriffa verkauft Thunfisch in die ganze Welt
Das Gros der auf Teneriffa klassisch gefangenen Thunfische wird an internationale Märkte verschickt. Besonders Japan und Europa stechen dabei heraus. Da die Fische so frisch wie möglich angefordert werden, können sie meist nichtmal eingefroren werden.
Noch am Hafen werden den Fischen unter Zuhilfenahme von Kränen die Köpfe und Schwänze abgeschnitten. Entsprechend kleiner werden die Tiere dann in Kisten mit Eis gepackt und direkt zum Flughafen gebracht. Über Madrid, Barcelona oder Valencia werden sie dann an ihr Ziel geflogen.
Großaugenthunfisch wird meist roh verzehrt
In den Restaurants der welt, die das teure Fleisch des Großaugenthunfischs anbieten, wird dieser meist roh serviert. Die Qualität gilt als so hochwertig, dass der Fisch in international gängigen Gerichten wie Tartar, Ceviche oder in japanischem Tataki und Sashimi verwendet wird. Wegen ihres enormen Handelswerts gelten sie nicht nur als lukrativer Fang, sondern beim Verzehr auch als äußerst nahrhaft.
Sehen Sie jetzt:
Riesenkalmar vor Teneriffa entdeckt: Was den Fund so besonders macht
Kommentare zu:
332-Kilo-Thunfisch auf Teneriffa: Kanaren starten furios in die Fang-Saison
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.