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320-Millionen-Euro-Loch: Teneriffas Tunnel-Dilemma


Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Die Diskussionen um den Autobahn-Bau auf Teneriffa reißen nicht ab. Zur Fertigstellung der Schnellstraße muss unter anderem ein Tunnel bei Erjos im Nordwesten der Insel fertiggestellt werden. Für diesen Bauabschnitt müssen mindestens 320 Millionen Euro aufgebracht werden. Doch die Kosten wären schnell wieder eingefahren.

320 Millionen Euro für 6,5 Kilometer Tunnel

Der Tunnel hat eine Länge von rund 6,5 Kilometern. Mit der Fertigstellung der bereits begonnenen Arbeiten würden die Städte Puerto de la Cruz im Norden und Playa de la Americas im Süden deutlich schneller verbunden werden. Derzeit muss entweder der Umweg über die Süd-Autobahn oder eine beschwerliche Strecke über die Pässe des Teno-Gebirges in Kauf genommen werden. Beides kostet viel Zeit und verursacht vermeidbare Kosten und Emissionen.

Die Abkürzung durch den Tunnel von Erjos würde 34 Kilometer Weg einsparen. Dies entspricht einer Netto-Fahrtzeit von rund 53 Minuten, wie die Inselregierung nun bekannt gab. Und die Rechnungen gehen noch deutlich weiter: Nach Expertenmeinung würden Einheimische und Unternehmen durch ausbleibende Benzinkosten und verminderten Verschleiß etwa 60 Millionen Euro im Jahr sparen. Die Schadstoff-Reduktion liege bei fast 64.000 Tonnen CO2, heißt es weiter.

Tunnelbau macht Unternehmen wettbewerbsfähiger

Zudem würden täglich 30.000 Fahrzeuge weniger den Weg über La Laguna und Santa Cruz wählen, was die Straßen im Norden Teneriffs deutlich entlaste und deren Abnutzung umverteile. Insbesondere Arbeitgeber würden durch die Fertigstellung der Tunnel- und Autobahn-Arbeiten entlastet. Die Regierung schätzt die verlorene Arbeitszeit durch den Umweg über Teneriffas Südautobahn auf etwa 20.000 Stunden jährlich.

Neben dem blanken Kosten-Faktor und der Bequemlichkeit reizt die Verantwortlichen die Aussicht auf eine bessere Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen durch die entsprechenden Einsparungen. Alles in allem solle so eine Amortisierung der Kosten nach etwa zwei Jahren gegeben sein.

Um den Bau voranzutreiben soll nun die spanische Regierung in Madrid bei der Finanzierung helfen. Man könne nicht einfach bei der Hälfte der Arbeiten für die Ringautobahn stoppen, sagte Inselpräsident Ricardo Melchior. Er hoffe nun auf die Unterstützung vom Festland. Wenn diese zeitnah eintreffe, könne der Bau bereits im Jahr 2018 abgeschlossen sein.


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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