Die “Blaue Flagge” belohnt jedes Jahr die schönsten und gepflegtesten Strände (mehr dazu am Textende). Doch auch das Gegenteil gehört zur Wahrheit. Und so bemüht sich die Umweltschutz-Gruppe “Ecologistas en Acción”, auf solche Punkte aufmerksam zu machen. Sie verleihen die “Schwarze Flagge” für besonders kritische Bereiche.
Auf den Kanarischen Inseln wurden gleich mehrere solcher umweltschädlichen Stellen ausgemacht. Und so hat die Vereinigung auch in diesem Jahr einige Flaggen auf dem Archipel vergeben.
“Ecologistas en Acción” vergab insgesamt 48 “Schwarze Fahnen” an verschiedene Projekte, Maßnahmen und Institutionen in ganz Spanien. Besonders viele dieser Auszeichnungen entfielen auf Städtebauprojekte, die die Küsten gefährden. Zudem bleibt eines der größten Probleme die Einleitung von Abwasser direkt ins Meer – besonders auf den Kanarischen Inseln.
Das sind die umweltschädlichsten Küsten-Abschnitte der Kanaren
Verschiedene Regionen gelten als umweltschädliche Schwerpunkte in Spanien. Dazu gehört unter anderem die Region Murcia. Dort gilt die Bucht von Portmán und die Sierra Minera aufgrund anhaltender Verschmutzung als Problem-Areal. Auch das Mar Menor und sein Wassereinzugsgebiet wurden aufgrund schlechter Bewirtschaftung mit einer schwarzen Flagge bedacht.
In der Valencianischen Gemeinschaft wurden mehrere Orte, darunter Alicante und Valencia, für ihre umweltschädlichen Aktivitäten kritisiert. Und in Galicien erhielten die Stadtverwaltung von Cangas und die UTE Gestión Cangas eine schwarze Flagge für das dauerhafte Einleiten von Abwässern. Ebenfalls in Galicien wird die Xunta für “die Förderung umweltschädlicher Industrien” kritisiert, die lokale Ökosysteme beeinträchtige.
In Barcelona wurden unter anderem die drei Schornsteine von Sant Adrià del Besós wegen Umweltverschmutzung ausgezeichnet. Auf den Balearen gelten der Strand von Talamanca und die Bucht Cala Xarraca aufgrund von Umweltverschmutzung und schlechter Bewirtschaftung als Negativ-Beispiele.
Das sind die “Preisträger” auf den Kanarischen Inseln
Der Tourismus und die damit verbundene Überfüllung verschärfen die Situation an vielen spanischen Küstenorten, insbesondere auf den Kanarischen Inseln, heißt es. Dort wurden entsprechend vier “Schwarze Flaggen” vergeben.
Auf Teneriffa sind in den Augen von “Ecologistas en Acción” zum Einen die Abwässer der Insel ein Problem. Außerdem gelten die Hotels La Tejita und Cuna del Alma als Negativ-Beispiele.
In der Provinz Las Palmas, also auf den östlichen Kanaren-Inseln, gibt es zudem Auszeichnungen für die Playa Blanca auf Lanzarote. Dort wird die Verschmutzung der Umwelt kritisiert. Die Dunas de Corralejo auf Fuerteventura sind ebenfalls “Preisträger” – wegen der Verschmutzung des Naturparks.
Kanaren & Spanien: Umweltschützer kritisieren mangelndes Bewusstsein
In Asturien und Andalusien wurden ebenfalls mehrere Orte wegen Verschmutzung und schlechter Verwaltung kritisiert. Besonders hervorgehoben wurde dort das massive Aufkommen von Plastik. Die Verschmutzung der galicischen Küste durch Pellets zu Beginn des Jahres habe immerhin das Bewusstsein für die Problematik geschärft.
Die Umweltschützer betonen die Dringlichkeit, weniger Kunststoffe zu produzieren. Eine verbesserte Gesetzgebung könne dabei helfen, künftige Umweltkatastrophen zu verhindern und die Küsten Spaniens für zukünftige Generationen zu bewahren, heißt es im Bericht zur Preisverleihung abschließend.
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