Flug EZY3364 steht auf dem Flughafen von Lanzarote zum Start bereit. Dann wird im Cockpit klar: Eine Verkettung unglücklicher Umstände macht einen Start unmöglich. Der Kapitän fällt eine unpopuläre Entscheidung.
Der Airbus A320 sollte eigentlich Passagiere von Lanzarote nach Liverpool bringen. Doch es kamen gleich mehrere Faktoren zusammen. Zunächst war der Flug gut gebucht. Hinzu kam viel Gepäck. Außerdem berechnen Airlines ein Durchschnittsgewicht. Diesmal waren die Fluggäste und ihre Koffer offenbar etwas schwerer.
Doch neben den endogenen Einflüssen waren diesmal auch die exogenen Bedingungen speziell. Schließlich macht der Kapitän eine ungewöhnliche Durchsage.
Easyjet-Passagiere müssen auf Lanzarote wieder aussteigen
„Weil so viele von euch an Bord sind, haben wir heute ein ziemlich schweres Flugzeug“, beginnt der Pilot seine Durchsage. Dann fährt er fort: Das an sich sei unter normalen Umständen kein Problem, doch heute sind die Gegebenheiten speziell.
Denn Lanzarote verfüge über eine kürzere Startbahn als viele andere internationale Flughäfen. Und dann ist da noch der Wind. Der steht an diesem Tag „alles andere als günstig“, sagt der Kapitän, so dass der Start noch schwieriger wird.
Mit dem aktuellen Gewicht sieht sich der Pilot außer Stande, den Flieger in die Luft zu bringen. Deshalb hätten er und der Kopilot Überlegungen angestellt. Und die überraschen nun einige Passagiere.
Denn es gibt für den Piloten keine andere Möglichkeit, als das Gewicht zu reduzieren. Und das geht nur durch eine ungewöhnliche Bitte.
Bezahlte Urlaubs-Verlängerung für Lanzarote-Urlauber
Der Kapitän habe mit seinem Kopilot errechnet, dass etwa 20 Menschen den Flieger wieder verlassen müssten, um das Startgewicht zu erreichen. Daher möchte man um Freiwillige bitten, die auf der Kanaren-Insel bleiben. In diesem Moment endet auch das Video, das sich inzwischen im Internet verbreitet.
Die Airline erklärt, was dann passierte: In der Easyjet-Maschine fanden sich 19 Freiwillige, die auf Lanzarote geblieben sind. Ihr Schaden sollte es nicht sein. Denn im Gegenzug bekam jeder von ihnen 500 Euro Entschädigung sowie einen späteren Rückflug. Außerdem wurden Kost und Logie bis zum Rückflug übernommen. Die Freiwilligen hatten also eine bezahlte Urlaubs-Verlängerung samt bleibender Erinnerung an einen speziellen Abschluss ihrer Kanaren-Reise.
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