Im Nordwesten der Kanaren-Insel La Palma lodern noch immer Flammen. Doch der Waldbrand ist inzwischen unter Kontrolle. Das ist das aktuelle Zwischenfazit der Einsatzleitung. Im Nationalpark brennt das Feuer noch.
In diesem Gebiet seien daher zuletzt umfangreiche Maßnahmen ergriffen worden und die Feuerwehr habe wichtige Fortschritte erzielt. Das sagte die zuständige Ministerin, Nieves Lady Barreto.
Unterdessen gibt es eine Zwischenbilanz. Demnach sind mindestens 60 Häuser zerstört worden. Ein Anwohner gibt seinen Nachbarn eine geringe Mitschuld.
Waldbrand auf La Palma: Das sagt ein Anwohner
Als Grund dafür sieht der Mann zu viele Bäume und Sträucher in direkter Nähe zu den Häusern. Nach einem früheren Waldbrand habe er gelernt, dass dies zwar schön aussehe, im Falle eines großen Feuers jedoch das Hab und Gut gefährde. Viele Nachbarn hätten sich darum keine Gedanken gemacht.
Unklar ist, ob das auch für Alfonso Ballesterros (PP) galt. Der Bürgermeister in Puntagorda verlor innerhalb weniger Sekunden auch sein Haus. Zunächst habe er noch versucht, sich der Feuerwalze mit Eimern und Wasserschläuchen entgegenzustellen. Schnell sei jedoch klar gewesen, dass sein Haus nicht zu halten war. Er gab es auf und half lieber seinen Nachbarn, die noch Hoffnung hatten.
Mindestens 60 Häuser bei Waldbrand auf La Palma zerstört
In Tijarafe steht die Bilanz bislang noch nicht fest. Dort wurden bisher 35 zerstörte Gebäude gemeldet. In der Gemeinde Puntagorda sind es 25 weitere. Das bestätigte der Präsident von La Palma, Sergio Rodríguez.
Demnach sei die Entwicklung des Brandes auf La Palma inzwischen “sehr günstig”. Die Feuerwehr-Teams am Boden haben mehrere aktiven Fronten erfolgreich bekämpft, so dass diese zumindest als kontrolliert gelten – auch wenn die Flammen noch an bis zu 14 Stellen lodern. Das Feuer sei “in den letzten Zügen”.
Die Angaben zu den betroffenen Gesamt-Flächen wurden inzwischen korrigiert. Zunächst war von knapp 4700 Hektar die Rede gewesen. Doch inzwischen wird von 2960 Hektar gesprochen. Der Wert wird nach Abschluss der Arbeiten unter anderem mit Satellitenbildern genau bestimmt.
Zwischenzeitlich bekämpften 400 Personen die Waldbrände auf La Palma
Zuletzt waren 131 Berufsfeuerwehrleute im Einsatz. Zur Zeit der stärksten Feuer waren es rund 400 gewesen. Laut Behördenangaben sind die meisten Gebiete wieder freigegeben und die zwischenzeitlich rund 4200 in Sicherheit gebrachten Anwohner konnten größtenteils in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die einzige Straße, die weiterhin gesperrt bleiben soll, ist die LP-214. Sie dient unter anderem als Zufahrtsstraße zum Aussichtspunkt von Los Brecitos.
20 Millionen Euro: Bank richtet Vorschuss-Fonds ein
Neun Lufteinheiten, bestehend aus Hubschraubern und Löschflugzeugen, werden die Flammen weiterhin aus der Luft bekämpfen. Unterdessen wurden Messstationen errichtet, um die Luftqualität zu überwachen. Dies sei wichtig, um die Bürger vor Vergiftungen zu schützen.
Eine Bank richtete bereits einen ersten Fonds ein. Mit 20 Millionen Euro sollen Wiederaufbau-Maßnahmen gefördert werden. Das Geld werde mit den Zahlungen der Versicherungen verrechnet. Die Caixa-Bank wolle damit die Wartezeit auf die Auszahlungen überbrücken, damit Betroffenen ihre Häuser schnellstmöglich neu errichten können.
Sehen Sie dazu auch:
Aktuelle Fotos und Videos vom Waldbrand auf La Palma
Kommentare zu:
Zwischenbilanz: Waldbrand auf La Palma ist “in den letzten Zügen”
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.