4500 Hektar Wald stehen auf der Kanaren-Insel La Palma in Flammen. Mehr als 2000 Menschen haben einen Evakuierungsbefehl erhalten. Der Waldbrand ist “außer Kontrolle”, weshalb sich die Flammen weiter ausbreiten. Das teilte die Regierung der Kanarischen Inseln mit.
Laut Kanaren-Präsident Fernando Clavijo betrifft der Waldbrand auf La Palma die Gemeinden Tijarafe, Puntagorda und Garafía. Aufgrund der Hitze sei der Boden besonders trocken. Zudem würden anhaltende Windböen die Flammen immer wieder anfachen und in wechselnde Richtungen treiben.
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Laut Behörden bahne sich die Flammen-Front ihren Weg in Richtung des Nationalparks. Die Brandbekämpfer versuchen derzeit, das Übergreifen auf den unter Naturschutz stehenden Park zu verhindern.
Waldbrand auf La Palma gefährdet weitere Städte
Für die aus ihren Häusern vertriebenen Anwohner sollen schnellstmöglich weitere Aufnahmezentren geöffnet werden. Zur Zeit stehen nur zwei Zentren zur Verfügung. Sie liegen in Los Llanos und Tazacorte.
Für Präsident Clavijo ist es die erste größere Krise seit seiner erneuten Wahl vor wenigen Wochen. Der Politiker forderte die Anwohner der betroffenen Gebiete dazu auf, unbedingt den Anweisungen der Polizei zu folgen. Es bestehe die Gefahr, dass der Wind den Waldbrand ins Zentrum der Stadt Tijarafe treiben könnte. Clavijo betonte, dass “im Ernstfall zuerst die Menschen geschützt werden müssen, dann die materiellen Güter”.
La Palma in Flammen: Luftunterstützung muss über Nacht am Boden bleiben
Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren die Löscharbeiten intensiviert worden. Ab der Dämmerung dürfen die an den Löscharbeiten beteiligten Hubschrauber und Flugzeuge nicht mehr starten. Tagsüber waren zehn Luft-Einheiten an der Brandbekämpfung beteiligt.
Neben der bereits aktiven Luftunterstützung forderte die Regierung der Kanarischen Inseln ein weiteres Wasserflugzeug vom Festland an. Es soll am Sonntag eintreffen und die Arbeit umgehend aufnehmen.
Waldbrand: Präsident von La Palma bitten um Mithilfe der Bevölkerung
Der Präsident von La Palma, Sergio Rodríguez, forderte die Anwohner zu verantwortungsvollem Handeln auf: “Wir sprechen von einem sehr ernsten Problem. Wir wissen inzwischen, was Notfälle bedeuten. Wir müssen verantwortungsbewusst handeln und auf die Behörden hören. Zudem sei es wichtig, “die Häuser zu verlassen, wenn sie uns dazu auffordern”. Mit seinem Hinweis spielte Rodríguez auf den Vulkanausbruch auf La Palma an, von dem sich die Kanaren-Insel noch nicht erholt hat.
Das Feuer war nahe dem Autobahn-Kilometer 76 an der LP-1ausgebrochen. Der erste Anruf ging um 1.05 Uhr bei der Notrufzentrale der 112 ein. Bereits um 6.12 Uhr wurde der Waldbrand auf La Palma auf Stufe 2 angehoben.
Ab diesem Moment übernimmt die Regierung der Kanarische Inseln das Krisenmanagement. Dann wird der Notfallplan für Katastrophenschutz aufgrund von Waldbränden in der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln, INFOCA, aktiviert. In der Folge wurden alle Ressourcen der Kanarischen Inseln auf La Palma gebündelt.
Ab den frühen Morgenstunden soll dann wieder mit Unterstützung aus der Luft gelöscht werden. Über Nacht sind die Bodentruppen auf La Palma auf sich allein gestellt.
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