Rund 170 Hektar Lava sind seit dem Vulkanausbruch am Freitag auf La Palma bereits aus dem Boden gesprudelt. Nach dem Ausbruch des Cumbre Vieja sind nach regionalen Angaben bereits rund 350 Wohnhäuser zerstört worden.
Im Bericht des Departamento de Seguridad Nacional wird hingegen von 150 Hektar und 300 zerstörten Häusern gesprochen. Welche Zahlen zutreffend sind, ist derzeit nicht ersichtlich. Allerdings erklärten die Experten des Vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln (Involcan) bereits Anfang der Woche, dass sie bis zum Ende des Ausbruchs mit der Zerstörung von mehr als 1000 Häusern rechnen.
Innerhalb von 36 Stunden hatte die Lava zuletzt 14 Hektar weitere Fläche erobert. Dabei wurden 30 Häuser zerstört. Die Daten wurden mit Hilfe des Satelliten-Systems “Copernicus” erhoben.
Auch diese Schätzung könnte jedoch noch korrigiert werden müssen. Zuletzt hatte die Fließgeschwindigkeit der Lava stark abgenommen. Das führte auch dazu, dass die Lavazungen an Höhe gewinnen. Sie liegen nun zwischen acht und 15 Metern Höhe.
Nach Vulkanausbruch: Vier-Kilometer-Rauchsäule auf La Palma
Nach Angaben des Involcan hat die Rauchsäule inzwischen eine Höhe von mehr als vier Kilometern erreicht. Saurer Regen sei derzeit jedoch nicht zu befürchten, hieß es.
Unterdessen ist der Zuspruch für die Betroffenen weiter ungebremst. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, kündigte zudem die Umsiedlung eines Teils der 137 in einer Kaserne untergekommenen evakuierten Anwohner an. Sie sollen in freien Hotels, Ferienwohnungen und Apartments unterkommen.
Außerdem haben verschiedene Verbände angekündigt, durch den Vulkanausbruch obdachlos gewordenen Familien mit Wohnungen aushelfen zu wollen. Die Betroffenen sollen darin “kostenlos und so lange wie nötig” wohnen können, hieß es seitens der Arbeitgeberverbände verschiedener spanischer Banken.
Spanische Königsfamilie besucht Katastrophengebiet auf La Palma
Aus dem Verteidigungsministerium wurde zudem Hilfe des Militärs zugesagt. Auch dabei hieß es, dass die Hilfe “so lange wie nötig mit den notwendigen Mitteln” bereitgestellt werde.
Auch die Königsfamilie hatte sich angekündigt, um den Menschen vor Ort Zuspruch zu geben. Begleitet wird sie von Regierungspräsident Pedro Sánchez, der von einem Termin in New York zurückkehrt, sowie von Torres und dem Inselpräsidenten von La Palma, Mariano Hernández Zapata. Die Delegation möchte unter anderem die in der Kaserne verbleibenden Anwohner besuchen.
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