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Vulkanausbruch auf La Palma: Das ist die Lage nach Tag 1


Gase, Asche und flüssiges Gestein schießen auf La Palma aus dem Boden. Im Südwesten der Kanarischen Insel ist es zu einem Vulkanausbruch gekommen. Das ist bisher passiert.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Um 15.11 hielt die Erde auf La Palma dem Druck am Sonntag nicht mehr stand. Die Lava, die bereits seit Tagen unter der Erdoberfläche nach einem Ausweg gesucht und die Oberfläche der Kanaren-Insel zuletzt um etwa 15 Zentimeter deformiert hatte, entlud sich mit einer beachtlichen Explosion. Inzwischen gibt es acht Öffnungen, aus denen Lava entrinnt.

Es war der achte Vulkanausbruch seit Beginn der Aufzeichnungen auf La Palma. Experten und Forscher hatten einen Ausbruch nicht mehr ausgeschlossen. Mit der Geschwindigkeit gerechnet hatten sie hingegen nicht. Doch kurz nach einem Erdbeben der Stärke 4,2 in El Paso war es dann so weit.

Die Natur hat das Gebiet Cabeza de Vaca in der Gemeinde El Paso gewählt. Dort entsteht seit Sonntag ein neuer Vulkan. Die erste Explosion, mit der sich die Erde auftat und der Lava den Weg an die Oberfläche ermöglichte, hatte sich in einem unbewohnten Gebiet ereignet. Personen kamen dabei nicht zu Schaden.

Der Präsident des Technischen Komitees des Pevolca-Protokolls, Miguel Ángel Morcuende, spricht indes von Sachschäden. Die Lava hatte zunächst mehrere Straßen überquert und dabei zerstört. Zudem seien bereits acht Häuser unter den Lavamassen begraben worden. In den kommenden Stunden und Tagen wird mit weiteren Sachschäden durch Lava oder einhergehendes Feuer gerechnet.

Vulkanausbruch auf La Palma: Mehr als 5000 Menschen in Sicherheit gebracht

Schon am Vormittag hatten die Behörden Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Sicherheit gebracht. Im Anschluss mussten etwa 300 Anwohner besonders gefährdeter Stadtteile ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Nach dem Ausbruch wurde die Warnstufe von Gelb auf Rot erhöht. Daraufhin wurden nochmal rund 5000 Personen in Sicherheit gebracht – darunter auch mehrere Hundert Touristen.

Experten sprachen in der Folge zunächst von drei, dann fünf, dann sieben Öffnungen. Zudem seien zwei Risse in einem Abstand von rund 200 Metern im Erdboden entstanden. Am Montagmorgen hieß es dann, es hätten sich sogar acht Öffnungen ergeben, aus nun denen Lava ströme.

https://twitter.com/Blg1M/status/1439830885126258688

Diese erreichte in der Nacht auch die Gemeinde Los Llanos de Aridane. Damit sind bisher zwei Gemeinden auf La Palma direkt betroffen. Das flüssige Gestein sucht sich vom Ausbruchsort in höheren Lagen im Südwesten der Insel bei Cumbre Vieja den Weg in Richtung Atlantik. Dort kühlt sie sich dann schnell ab, was erneut ein Gemisch aus Wasserdampf und Gasen verursacht. Die Insel wird auf diese Weise auch leicht an Umfang gewinnen.

Flughafen La Palma bleibt trotz Vulkanausbruch geöffnet

Der Flughafen auf La Palma blieb unterdessen in Betrieb. Mehrere Experten waren bis Sonntag auf diesem Weg auf die Insel gebracht worden. Dennoch wurde ein innerkanarischer Flug von Teneriffa nach La Palma vorsorglich zum Nord-Flughafen Teneriffas zurückgeschickt.

Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, wandte sich direkt an die Bevölkerung. Er bat Anwohner und Besucher darum, Ruhe zu bewahren. Unterdessen sagte Spaniens Präsident Pedro Sánchez einen geplanten Besuch in New York ab, um nach La Palma zu reisen.

Vor Ort nahm Sánchez zunächst an einem Treffen mit Fachleuten teil. Im Anschluss kündigte Spaniens Ministerpräsident bei einer Pressekonferenz mit Torres und Inselpräsident Mariano Hernández Zapata staatliche Unterstützungen für die Inselbehörden sowie Betroffene Privatleute an.

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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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