Los Tilos erinnert viele Besucher an einen Urwald. Doch der Forst ist in Gefahr. Das jedenfalls sagen die Umweltschützer von „Drago Canarias“. Demnach würden die hohen Besucherzahlen in Los Tilos seit der Wiedereröffnung die Natur zerstören.
Der Naturraum auf La Palma ist Teil des riesigen Biosphärenreservats. Und das bleibt nur wenigen Besuchern der Kanaren-Insel verborgen. Denn viele von ihnen drängen seit der Eröffnung nach umfangreichen Arbeiten an der Zufahrtsstraße wieder in den Wald vor, berichten die Umweltschützer.
Die Organisation sieht insbesondere zu Ostern einen „bevorstehenden Ansturm“. Daher wurden nun Bedenken geäußert, dass die Infrastruktur vor Ort unzureichend sei. In Los Tilos stehen lediglich 15 Parkplätze zur Verfügung – alle für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ungeeignet. Zudem gibt es keinen Shuttle-Service, dafür jedoch eine sehr große Nachfrage.
Los Tilos auf La Palma lockt Tausende Besucher an
Die Besucherzahlen sprechen für sich. Jährlich zählt das Besucherzentrum von Los Tilos rund 100.000 Ankünfte. Damit werden täglich im Durchschnitt rund 275 Personen begrüßt. Das wiederum steht in direktem Gegensatz zur sehr begrenzten Infrastruktur.
Drago Canarias stuft das als kritisch ein. Insbesondere rund um die offizielle Wiedereröffnung des Zugangs hätte eine Verbesserung der Infrastruktur dringend erfolgen müssen, heißt es. Die Organisation fordert eine umgehende Lösung, um das Naturschutzgebiet zu bewahren.
La Palma: Nachhaltiger Tourismus in Los Tilos gefordert
Drago Canarias legte nun konkrete Vorschläge vor, um den Zugang nachhaltig zu gestalten. Eine der Maßnahmen beinhaltet die Einführung einer täglichen Obergrenze für Fahrzeuge, wobei zwischen Privat- und Mietwagen unterschieden werden müsse. Diese Regelung könne den touristischen Druck deutlich verringern.
Außerdem wird ein Shuttlebus-Service von Los Sauces aus gefordert. Dieser könne für Einheimische kostenlos angeboten werden, während Besucher eine Gebühr entrichten müssten. Damit wird eine ähnliche Regelung wie auf Teneriffa und Gran Canaria gefordert, wo bereits solche Angebote getestet werden. Dies würde die Zahlen reduzieren und die angespannte Parkplatz-Situation entlasten.
Die Einnahmen sollen nach Wunsch der Umweltschützer in die Erhaltung des Naturraums reinvestiert werden. Drago Canarias möchte nachhaltigen Tourismus etablieren und zugleich die lokale Bevölkerung in den Fokus rücken.
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Umweltschützer fordern Einschränkung für beliebten Wald auf La Palma
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