Es ist ein Rekord-Hilfspaket, das per königlichem Dekret beschlossen wurde. Nur eine Woche nachdem die ersten 10,5 Millionen Euro nach La Palma geschickt wurden, ist nun über die nächste Tranche bestimmt worden. Demnach sollen weitere 213.763.000 Euro für die Kanaren-Insel bereitgestellt werden.
Präsidialminister Félix Bolaños betonte mehrfach, dass diese Summe additiv zum ersten Maßnahmenpaket zu verstehen sei. Mit diesem waren erste Wohnungen gekauft worden, um Anwohner, die in der Folge des Vulkanausbruchs am Cumbre Vieja ihr Hab und Gut verloren hatten, unterzubringen.
“Dies ist das zweite Maßnahmenpaket zur Linderung der Folgen des Vulkanausbruchs”, sagte Bolaños. Dann betonte der Politiker, dass das königliche Dekret von 17 Ministerien ausgearbeitet wurde. Sie waren bereits am Montagnachmittag in der interministeriellen Kommission zusammengekommen.
Video – Millionen-Hilfen nach Vulkanausbruch auf La Palma:
Die Kommission war für die Erörterung der Bedürfnisse auf La Palma eingerichtet worden. Laut Bolaños sei eine “beispielhafte Zusammenarbeit und institutionelle Loyalität” entstanden. In Kraft treten sollen die gemeinsam beschlossenen Entscheidungen ab Mittwoch.
Wiederaufbau: Erste Millionen bereits auf La Palma angekommen
Zudem sicherte der Minister zu, dass der Wiederaufbau La Palmas für die Regierung “eine Priorität” habe. Bolaños versprach außerdem “Agilität in der Hilfe” und fuhr fort: “Die Anwohner sollen nicht nur wissen, dass wir ihnen helfen werden, sondern auch, dass wir das schnell und unkompliziert machen”. Dass die ersten 10,5 Millionen Euro bereits auf den Kanarischen Inseln angekommen sind, sei ein Zeichen dafür.
Doch die Priorität sei nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die “Beständigkeit” der Hilfe. Dazu versprach der Minister weiter, dass die Regierung so lange weiterarbeiten werde, bis “der letzte Schaden” behoben sei.
Von den Hilfsgeldern sollen natürliche und juristischer Personen profitieren. Zudem sollen neben privaten Wohnhäusern auch Industriebetriebe wieder aufgebaut werden. Die Regierung werde “hundert Prozent der Kosten” übernehmen, versprach der Minister. Mit weiteren 63 Millionen Euro soll ein “außerordentlicher Ausbildungs- und Beschäftigungsplan” für La Palma aufgestellt werden.
Spanien kündigt unkomplizierte Hilfe für La Palma an
20,3 Millionen Euro aus dem Dekret sollen für den Agrar- und Fischereisektor verwendet werden, um die Schäden in den Bereichen der Bewässerung, der Landstraßen, der Fischerei und der Aquakultur zu beheben. Zudem soll Landwirten dabei geholfen werden, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Auch die Kosten für Bürgschaften werden finanziert.
Lieferantenverträge wie beispielsweise beim Strom sollen ausgesetzt werden können. Auch das Recht auf außerordentliche Kündigungen soll eingeräumt werden. Zudem sollen Zahlungen um bis zu sechs Monate ausgesetzt werden können. Bürgern werden zudem Sonderrechte rund um getätigte Anschaffungen und abgeschlossene Verträge eingeräumt.
Das öffentliche Straßennetz soll mit 40,5 Millionen Euro wiederhergestellt werden. Weitere Mobilitätsinfrastrukturen werden mit 22 Millionen Euro wiederaufgebaut, hieß es. Ferner ist für das laufende Jahr eine vollständige Befreiung der Grundsteuer geplant.
Die Exekutive kündigte zudem an, “alle notwendigen Ressourcen” zu mobilisieren, damit die Hilfen schnellstmöglich greifen. Das Hilfspaket sei die Antwort auf die Bitte der Anwohner, schnell und unkompliziert zu helfen. “Wir werden sie beim Wiederaufbau ihrer Lebensprojekte begleiten”, sagte Bolaños abschließend.
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