Ein neuer Erdbebenschwarm verunsichert die Anwohner auf La Palma. Das stärkste Beben erreichte eine Stärke von 4,3 auf der Richterskala. Die Erschütterung gehört zu den stärksten seit Beginn des Vulkanausbruchs.
Dieser generiert seit kurzem weitere Schäden. Eine Lavazunge löste sich etwa 350 Meter vor dem Meer vom Hauptstrom und zerstörte dabei weitere Bereiche La Palmas. Unter anderem wurde eine Bananenplantage zerstört. Aber auch Lagerstätten und Gebäude wurden unter dem flüssigen Gestein begraben.
Die Behörden haben zwei Informationsveranstaltungen angesetzt, die sowohl vor Ort als auch im Internet verfolgt werden können. Ziel sei es, die Anwohner mit aktuellen Informationen zu versorgen und sie zu beruhigen. Denn neben den zutreffenden, gibt es auch immer wieder Fehlinformationen rund um die aktuelle Situation.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch eine weniger gute Nachricht. Denn aktuelle Messungen zeigen, dass der Vulkanausbruch wohl noch einige Zeit anhalten wird.
Das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (Involcan) hat diese Emissionsmessungen vom Meer aus durchgeführt. Optische Fernsensoren wurden dazu auf einem Patrouillenboot der Guardia Civil installiert. Aufgrund der Lavaströme an Land sei man auf die Seeseite umgezogen, hieß es seitens der Wissenschaftler.
Die Messergebnisse seien sehr gut, hieß es. Das jedoch bezieht sich lediglich auf die Messung selbst. Die gesammelten Erkenntnisse hingegen haben es in sich: Rund 13.000 Tonnen Schwefeldioxid werden demnach täglich ausgestoßen. Bei dieser Menge gilt ein baldiges Ende des Ausbruchs als unwahrscheinlich. Das teilten die Forscher mit.
Vulkanausbruch auf La Palma: Gase für gesunde Menschen unproblematisch
Für gesunde Menschen hat der Ausstoß unterdessen vorerst keine Konsequenzen, berichten Forscher. Personen mit Lungen- oder Bronchialerkrankungen sowie mit Asthma oder Herzschwäche wird unterdessen empfohlen, zu Hause zu bleiben oder draußen zumindest eine FFP2-Maske zu tragen.
Die aktuelle Aschewolke hatte zuletzt sogar den Flughafen der Kanaren-Insel zu einem erneuten Betriebsstopp gezwungen. In der Folge mussten Binter Canarias und Canaryfly ihre Flüge von und nach La Palma vorerst einstellen.
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La Palma: Vulkanausbruch weitet sich aus – und wird wohl länger dauern
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