Auf La Palma stehen “die teuersten Bananenstauden der Kanaren und ganz Spaniens”. Auch wenn die kanarische Ministerin für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei, Alicia Vanoostende, in der Gegenwartsform formuliert, müsste es aus Sicht vieler Landwirte eher heißen, dass sie dort standen. Denn in der Folge des Vulkanausbruchs auf La Palma wurden weite Teile ihrer Plantagen zerstört.
An mehreren Stellen hat sich die Lava durch die Anbaugebiete gefressen. Und wo das flüssige Gestein nicht für Zerstörung sorgt, ist es Asche. Zudem ist die Wasserversorgung vieler Farmen abgeschnitten.
Der einhergehende Schaden ist immens. Vanoostende spricht von Ernteausfällen um rund 80 Prozent im Aridena-Tal. Bei Fuencaliente falle zudem rund die Hälfte des Ertrags aus. Zudem sind viele der Pflanzen zerstört. Unterm Strich betrage der Schaden 35 bis 40 Millionen Euro.
Es sei bereits geprüft worden, ob Landwirte auf stillgelegte Farmen ausweichen können, um weiter ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch viele davon sind aus gutem Grund nicht mehr in Betrieb. Zudem seien neue Regeln für Baugenehmigungen ein Problem für eine Reaktivierung vieler ehemaliger Farmen.
La Palma: Vulkan-Asche erdrückt Gewächshäuser
Für die Prüfung möglicher Vergaben, aber auch beim Prozess der zügigen Reaktivierung der Wasserversorgung forderte die Landwirtschaftsministerin “Sorgfalt” von der kanarischen Regierung.
Zudem seien Subventionen für Setzlinge nötig, damit Landwirte ihren Betrieb schnell wieder aufnehmen können. Doch auch Hilfe in der Gegenwart sei nötig. Die Asche bedrohe viele Gewächshäuser, die unter der Last zusammenbrechen können, sagte sie.
Ihr Ministerium unternehme bereits alles, “damit der Betrieb nicht ganz aufhört”, sagte Vanoostende. Dazu gehöre unter anderem die Beschaffung von Verpackungen, Transportmitteln, Pflanzenschutzmitteln oder Bananenkisten.
Über mögliche Langzeitschäden wolle man hingegen noch nicht spekulieren. “Wir wissen nicht wissen, wie lange die Eruption oder ihr Ausmaß andauern werden”, sagte die Ministerin. Das finale Ausmaß der Schäden könne entsprechend noch deutlich abweichen.
Doch es gebe auch positive Beispiele. So seien fünf Käsereien durch den Vulkanausbruch auf La Palma zerstört worden. Sie alle hätten “in Rekordzeit innerhalb von zwei Wochen” an anderer Stelle ihren Betrieb wieder aufnehmen können.
Dennoch gehöre zur Wahrheit, dass “die Situation jeden Tag schwieriger” werde, hieß es. Die Vulkankrise habe “viele Verluste verursacht und wir wissen nicht, wie viele es noch werden”.
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