Angekündigt hatte sich der Vulkanausbruch schon länger. Als es am 19. September dann mit einem gewaltigen Knall zur Eruption kam, begann das Naturschauspiel doch früher, als es viele Anwohner, aber auch Experten gedacht hätten.
Seither sind knapp 1000 Hektar Fläche auf La Palma mit Lava bedeckt worden. Das zeigen aktuelle Bilder des Copernicus-Satelliten. Damit einher geht die Evakuierung von mehr als 7000 Einwohnern aus den umliegenden Gebieten. Davon sind mehr als 2000 direkt betroffen. Ihr Wohnsitz lag dort wo nun seit teilweise 50 Tagen die Lava fließt.
Die Magmaströme haben bisher 1576 Einwohnern von Los Llanos de Aridane ihr Hab und Gut genommen. Weitere 391 Menschen aus El Paso und 122 aus der Gemeinde Tazarote sind betroffen.
La Palma: Vulkanausbruch betrifft bereits 7000 Menschen
Bisher hat die Lava 2719 Gebäude vollständig oder teilweise zerstört. Hinzu kommen knapp 74 Kilometer Straße. Weitere drei Kilometer gelten als akut gefährdet. Der Grund dafür sind zunehmende Lava-Massen, die seit dem Wochenende in südwestliche Richtung fließen und dort zusätzliche Gebiete bedrohen.
Allerdings haben die Forscher am Sonntagnachmittag eine Umkehr der vertikalen Verformung in den meisten Stationen verzeichnet. Der Direktor des Notfallplans für Vulkanrisiken auf den Kanarischen Inseln (Pevolca), Miguel Ángel Morcuende, sprach zuletzt dennoch von “signifikanten Lavamassen”, die derzeit allerdings in den bereits bestehenden Bächen fließen. Dies sei “wichtig”, da somit aktuell weitere Schäden ausblieben.
Das bestätigte auch Carmen López, Sprecherin des wissenschaftlichen Komitees zur Überwachung des Vulkans. Allerdings wies sie darauf hin, dass die Lava zumindest punktuell dennoch über die bisherigen Abflüsse trete.
Vulkanausbruch auf La Palma: Luftqualität verbessert
Die Luftqualität über La Palma war zuletzt “gut” oder “nahezu gut”. Dennoch beträgt die Rauchsäule samt einhergehender Aschewolke aktuell rund 2700 Meter. Die Erde war unterdessen zuletzt wieder etwas ruhiger. Das Nationale Geographische Institut (IGN) registrierte am Sonntag trotzdem etwa 50 Erdbeben.
Die beiden stärksten Erschütterungen waren am Nachmittag gemessen worden. Eines erreichte eine Stärke von 4,5 und ein weiteres sogar einen Wert von 4,6. Die Beben lagen in einer Tiefe von 38 und 37 Kilometern – beide unterhalb von Villa de Mazo. Sie wurden gegen 17 Uhr im Abstand von nur acht Sekunden registriert.
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