El Hierro liegt genau in der Strömung, die Migranten-Boote auf die Kanaren bringt. Die kleine Kanaren-Insel ist selten an Rekorden beteiligt. Doch ausgerechnet in einem Fall, der mehr Platz und Infrastruktur als vorhanden benötigt, ist El Hierro gefragt. Und damit vor allem die Nachbarinseln. Denn sie müssen El Hierro helfen.
Zum ersten Mal überhaupt hat die Zahl der Kanaren-Flüchtlinge die Marke von 40.000 überstiegen. Im Vergangenen Jahr war der bisherige Rekord von 39.910 Ankünften registriert worden. Und in dieser Woche wurde diese Marke überstiegen.
39.713 Migranten waren bis zum 15. November offiziell auf den Kanarischen Inseln gezählt worden. Mit den jüngsten Ankünften von 483 Migranten ist damit ein historischer Höchstwert erreicht worden. Und doch bleiben die Kanarischen Inseln weit hinter den Zahlen zurück, die zur Jahresmitte befürchtet worden waren. Die Einzelheiten:
Kanaren-Migration mit neuem Höchstwert
Die jüngsten Daten stammen aus der Einwanderungsbilanz des Innenministeriums. Sie gelten als die tatsächliche Werte, mit denen Spanien arbeitet. Mitte 2023 rechnete das spanische Innenministerium mit deutlich mehr als dem Doppelten. Doch bis zur Jahreswende könnten noch mehrere Tausend Menschen ankommen.
Es war El Hierro, das mit der Ankunft von 200 Menschen den historischen Höchstwert meldete. Zuvor hatten bereits 283 Personen Teneriffa auf zwei Booten erreicht. Und somit meldeten die Kanarischen Inseln mit 40.196 Migranten am Montag den neuen Höchstwert.
Kanaren-Migration macht November zum Rekordmonat
Dass die Zahlen im Herbst und Winter steigen, zeigt der Blick auf die Monatswerte. Im gesamten Oktober kamen 3279 Migranten auf den Kanarischen Inseln an. In der ersten Novemberhälfte waren es bereits mehr als im September, der 5284 Ankünfte verzeichnete. Der bisherige Monats-Höchstwert liegt bei 7270 Migranten-Ankünften im Januar. Und er dürfte in diesem Monat überschritten werden.
Seit Januar kamen bisher 587 Flüchtlingsboote auf den Kanarischen Inseln an. Doch nicht nur dort steigt die Zahl. Auch in Richtung der Balearen und auf das Festland verzeichnet Spanien mehr Ankünfte.
Dennoch liegen die Werte weit unter dem, was Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska angekündigt hatte. Marlaska sprach noch Ende Juni von 300.000 in Afrika wartenden Migranten und bis zu 89.000, die bis zur Jahreswende die Kanaren erreichen würden. Diese Werte gelten inzwischen als unrealistisch.
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