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Wegen US-Militär-Frachter: Kanaren fordern souveräne Hoheitsgewässer


Die "Cape Texas" hat Ihren Zick-Zack-Kurs vor den Kanaren beendet und ankert vor Gran Canaria. Sie hat Militär-Material geladen. Das führt nun zu einer großen Forderung.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die Cape Texas ist im Gefahrgut-Bereich von Gran Canarias Hafen angekommen. Dort ankert der US-Militär-Frachter seit einigen Tagen. Der Liegeplatz lässt auf gefährliche Ladung schließen, also mehr als nur die an Deck sichtbaren Armee-Geländewagen.

Vier Tage war das Schiff, das zur “Ready Reserve Force” des “US Department of Maritime Administration” gehört, zwischen den Kanarischen Inseln unterwegs gewesen. Der seltsamen Kurs und die Tatsache, dass die Behörde vornehmlich die US-Marine und das US-Militär unterstützt, hatten Fragen aufgeworfen.

Nach vielen Hundert Seemeilen zwischen Teneriffa, Gran Canaria und La Palma ist die “Cape Texas” nun vor Anker gegangen. Politisch hat die Sache allerdings ein Nachspiel.

US-Marine vor den Kanaren weckt alte Forderung

Die CC forderte nicht nur Aufklärung seitens des spanischen Staats, was ein Kriegstransportschiff in den Gewässern der Kanaren zu suchen hat, sondern nutzt das Geschehen nun auch für politische Zwecke.

Konkret forderte die CC-Abgeordnete Cristina Valido, “die Kompetenzen in unseren Gewässern” zu klären. Mit anderen Worten wird eine uralte Forderung nach einem kanarischen Hoheitsgebiet neu aufgelegt.

Schiffe würden “oft auch mit umweltschädlicher oder gefährlicher Ladung”, die Gewässer der Kanaren passieren, “ohne, dass wir etwas davon wissen”, sagte Valido. Daher wolle man bei der CC erfahren, ob die spanische Regierung Kenntnis hatte.

“Dann werden wir darüber sprechen, wie wir mit dieser Situation umgehen können, in der diese Art von Schiffen an unserer Küste entlang und durch unsere Gewässer fahren”, sagte Valido weiter.

CC fordert kanarische Hoheitsgewässer

Die CC fordert seit Jahren vehementer als alle andere Parteien für die Kanaren eine souveräne See-Zone über die Küstengewässer hinaus. Laut Internationalem Seevertrag muss ein Archipel eine “wesentliche geografische, wirtschaftliche und politische Einheit” sein. Die CC sieht das als gegeben an.

Als Vorlage der kanarischen Argumentation dienen die Azoren, die Färöer oder die Galapagos-Inseln. Denn laut Seerecht haben diese Archipele auch als Teil eines Staats Basislinien zur Vermessung ihres Meeresraums gezogen. Die CC will für die Kanarischen Inseln ähnliches durchsetzen.

Werden solche Basislinien von den äußersten Punkten aller Inseln gezogen, würde ein souveränes Hoheitsgewässer entstehen. Innerhalb dieser Zone hätten die Kanaren dann Anspruch auf Auskunft, welche Art von Schiffen mit welcher Ladung kreuzen.

Die “Cape Texas” hat diese Forderung nun wieder aufgewärmt. Ob der erneute Vorstoß die Anwesenheit des US-Militär-Frachters in den Gewässern der Kanarischen Inseln überdauert, bleibt abzuwarten.


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Johannes Bornewasser sw gross

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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