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Verkehrswende? So alt sind die Autos auf den Kanaren wirklich


Die Fahrzeugflotte der Kanaren ist so alt wie an kaum einem anderen Ort innerhalb der EU. Die Infrastruktur für E-Autos gilt als abschreckend. Wir haben sie uns angesehen.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Die Mobilitätswende ist an kaum einem Ort in der EU so weit entfernt wie auf den Kanarischen Inseln. Die zugelassenen Autos sind im Schnitt 15,2 Jahre alt. Damit liegen die Kanaren im EU-Vergleich weit hinten.

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Ganz Spanien liegt mit 14,2 Jahren nicht besonders weit vorn. Doch die Kanaren ziehen den Durchschnitt noch eimal nach unten. Das zeigt ein Blick auf die neuesten Daten. Laut dem jüngsten Jahresbericht des spanischen Verbands der Automobil- und LKW-Hersteller, Anfac, sind mehr als die Hälfte (52,6 Prozent) der Fahrzeuge auf den Kanaren 15 Jahre oder älter.

Europaweit liegt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge bei 12,3 Jahren. Spanien muss sich damit auf einem der hinteren Plätze des Kontinents einreihen. Insbesondere bei der E-Mobilität sind die Kanaren weit von einem akzeptablen Staus quo entfernt.

Autos auf den Kanaren sind besonders alt

Laut Anfac-Angaben wurden im Jahr 2023 für jeden in Spanien neu zugelassenen PKW etwa 1,3 Gebrauchte verkauft, die älter als zehn Jahre sind. Damit bleibt der Fahrzeugmarkt vergleichsweise alt und die Verkehrswende rückt in weitere Ferne, lautet der Schluss der Experten. Die von der EU geforderte Einhaltung der Emissions-Vorschriften wird so mindestens erschwert.

Der Verband sieht zwei wesentliche Gründe für eine Verjüngung der Flotten. Zum Einen seien neue Wagen deutlich sicherer. Zum anderen stoße ein Euro-6D-Fahrzeug, wie es aktuell hergestellt wird, etwa 70 Prozent weniger reaktive Gase wie Stickoxide und Stickstoffdioxid sowie etwa ein Drittel weniger CO2 aus als ein 15 Jahre altes Fahrzeug.

Kaum Elektroautos auf den Kanarischen Inseln

Bei der Durchdringung mit Elektroautos liegen die Kanaren ebenfalls abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Derzeit sind 9853 E-Fahrzeuge auf den Inseln zugelassen, was nur etwa 0,6 Prozent aller Fahrzeuge ausmacht. Hinzu kommen 7395 zugelassene Plug-in-Hybridautos. Das sind etwa 0,5 Prozent der Gesamtflotte auf den Kanarischen Inseln.

Wenn der Archipel den Trend beschleunigen möchte, sind laut Anfac dringende Investitionen in Schnell-Lade-Stationen mit mehr als 150 Kilowatt (kW) nötig. Derzeit sei die Infrastruktur zu schlecht, um den E-Auto-Markt auf den Kanaren anzukurbeln.

Im ersten Quartal 2024 gibt es auf den Inseln 1286 betriebsbereite Ladepunkte. Davon allerdings haben 87,8 Prozent eine Leistung von weniger als 22 kW. Das Aufladen eines Fahrzeugs dauert so vergleichsweise sehr lang.

E-Autos: Kanaren haben mit die schlechteste Lade-Infrastruktur

Dagegen gibt es über alle Kanarischen Inseln nur zwei Ladepunkte mit einer Leistung von mehr als 250 kW. Laut Anfac liegen die Inseln damit deutlich im hinteren Bereich des Landes. Wobei ohnehin nur hochmoderne E-Autos mit einer Kapazität jenseits dieses Werts laden können. Daher müsste für aktuelle Ansprüche insbesondere die Ladekapazität zwischen 100 und 200 kW ausgebaut werden.

Neben den 1286 öffentlich zugänglichen Ladepunkten werden auf den Kanaren derzeit 398 als außer Betrieb gemeldet. Auch das sei laut Verband für viele potenzielle E-Auto-Käufer ein abschreckendes Beispiel.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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