Mit einer Fläche von umgerechnet mehr als 500 Fußballfeldern erstreckt sich der Enmedio, größter Unterwasservulkan der Kanarischen Inseln, im Anaga-Agaete-Kanal zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Und überaus aktiv ist er auch: Das Nationale Geografische Institut (IGN) hat allein in den vergangenen drei Monaten 110 seismische Aktivitäten um den Enmedio gemessen. Das ist eine außergewöhnlich hohe Frequenz.
Bei der Messung von Erdbeben wird zwischen tektonischer und vulkanischer Aktivität unterschieden. Tektonisch bezieht sich auf die Bewegungen der Erdkruste, die zu einem Beben führen können. Die vulkanische Aktivität ist das Verhalten des Vulkans selbst. Der etwa 2000 Meter unter dem Atlantik liegende Enmedio verzeichnet meist Erdbeben tektonischen Ursprungs.
Für das Festland ändert sich durch das erhöhte Erdbebenaufkommen: nichts. Denn die Magnituden, sprich die gemessene Stärke der Beben, sind ziemlich niedrig. Die Messwerte übersteigen kaum eine Magnitude von zwei. Ab Messstärke drei können die Erdbeben an Land gespürt werden.
Kanaren: Außergewöhnlich viele Erdbeben, geringe Magnituden
Nach einer Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes kommt es erst ab einer Messstärke von vier zu Erschütterungen. Unter einem Messgrad von drei werden Erdbeben dieser Einschätzung nach nicht wahrgenommen. Der höchste Wert, der in Sachen Enmedio-Aktivitäten in den vergangenen drei Monaten gemessen wurde, lag bei 3,3.
Das war am 9. März der Fall, in einer Tiefe von 27 Kilometern unter dem Meeresspiegel. Seitdem haben die Magnituden einen Grenzwert von 2,4 nicht überschritten. Laut dem IGN wurde keines der Erdbeben der vergangenen 90 Tage an Land gespürt. Der niedrigste Wert liegt bei 0,9.
Erdbeben-Gebiet zwischen den Kanaren: wenig Grund zur Sorge
Der Anaga-Agaete-Kanal gehört zu den seismisch aktivsten Zonen der Kanarischen Inseln und wird vom IGN stetig beobachtet. Wöchentlich werden im Durchschnitt zehn kleine Erdbeben verzeichnet, wie das IGN angibt.
Im Kanal zwischen Teneriffa und Gran Canaria werden unter Wasser immer wieder kleine Erdstöße registriert. Eine Warnung spricht das IGN deshalb jedoch nicht aus. Auch signifikante Verformungen am Boden des Vulkans hat es laut dem Institut jüngst nicht gegeben.
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Unterwasser-Vulkan: Viele Mini-Erdbeben zwischen Teneriffa und Gran Canaria
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