Auf den Kanarischen Inseln gilt Gofio als Superfood. Die Vereinten Nationen sagen, das Pulver sei “leicht zu transportieren und zu kochen und zudem sehr vitaminreich”. Den Kanaren schmeichelt das Lob. Nun soll über Lieferungen verhandelt werden.
Gofio entsteht durch das Mahlen gerösteten Getreides. Es ist in den verschiedensten Konstellationen zu haben. Inzwischen gibt es Gofio auch mit Mais oder Hülsenfrüchten. Zudem gibt es Varianten mit und ohne Meersalz. Daraus entsteht ein feines Pulver, dessen geröstetes Aroma gleichermaßen Hauptspeisen wie Desserts eine eigene Note verleiht. Außerdem kann Gofio selbst zu einer Mahlzeit angerührt werden.
Die Vereinten Nationen sehen in dem feinen Pulver einen Teil der Lösung für die aktuelle Hungersnot in vielen Bereichen Afrikas. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bleiben Lieferungen von Weizen, Mais und Gerste aus. Das hat den Hunger dort deutlich verstärkt.
Mitarbeitende der Vereinten Nationen sind daher auf die Kanarischen Inseln gereist, um dort über den Export von Gofio nach Afrika zu verhandeln. Unter der Leitung der Handelskammer von Santa Cruz de Tenerife wird auf Teneriffa, Gran Canaria und La Palma über den Export verhandelt.
Kanaren wollen sich durch Lieferungen nach Afrika auch positionieren
Benötigt werden tausende Tonnen Gofio, um die Not in Afrika zu lindern. Die Handelskammer von Santa Cruz sieht in den Verhandlungen “eine ausgezeichnete Gelegenheit”, kanarische Unternehmen zu positionieren.
Die UN habe im Laufe der ersten Gespräche verdeutlicht, dass es beim Export von Gofio vor allem um die Qualität gehe. Nun seien die Unternehmen an der Reihe, hieß es nach dem ersten Treffen. Da es um “beträchtliche Mengen” gehe, wolle man lieber mit mehreren Anbietern Verträge schließen, hieß es in einer ersten Reaktion. Im Gegenzug wolle die UN den Transport übernehmen.
Der erste Kontakt sei über die UNO zustande gekommen, hieß es. Die Handelskammer von Santa Cruz habe dann übernommen. In den kommenden Wochen werde es weitere Treffen geben, um den Kontakt zu intensivieren.
Gofio-Lieferungen von den Kanaren nach Afrika könnten lukrativ sein
Das Gesamt-Budget des zuständigen Gremiums liege bei 4,9 Milliarden Euro. Auch wenn für die Kanaren nur ein Bruchteil dessen zur Verfügung gestellt würde, könnte ein Liefervertrag lukrativ sein.
Ob es zu einem entsprechenden Abkommen kommt, bleibt abzuwarten. Die Kanaren haben sich auch für die Lieferung weiterer Waren ins Spiel gebracht. Das seit dem Jahr 2014 geschützte Gofio gilt derzeit aufgrund seiner Eigenschaften jedoch als Favorit für einen Liefervertrag.
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Kommentare zu:
Tausende Tonnen Gofio sollen Hunger in Afrika lindern
Tausende Tonnen Gofio nach Afrika. Sehr lobenswert. Auf der anderen Seite lese ich, dass den Kanaren das Gofio ausgeht. Wie passt das zusammen?
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