46 Gemeinden auf den Kanarischen Inseln haben weniger als 10.000 Einwohner. Und die Tendenz steigt. Denn insbesondere ländliche Gebiete sterben aus. Die Kanarischen Inseln wollen das stoppen. Und so wird nun eine Initiative gegen die Entvölkerung ländlicher Regionen der Kanaren vorgeschlagen.
Die Idee trägt den Namen “Dynamisierung des ländlichen Raums”. Unter diesem Titel soll ein Maßnahmenkatalog ersonnen werden. Das Ziel: Die Stärkung der Landwirtschaft und der sublokalen Wirtschaft. Damit sollen erste Anreize für den Verbleib in solchen Regionen gegeben werden.
Allein für das laufende Jahr wurde nun ein Budget von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Kommunen können Projekte einreichen, die den ländlichen Raum stärken und diesen Topf dafür nutzen. Für Kanaren-Präsident Fernando Clavijo “hängt die Zukunft der Kanaren davon ab”.
“Zukunft der Kanaren hängt am ländlichen Raum”
Clavijo, sieht in dem am Donnerstag in prominenter politischer Runde vorgestellten Vorstoß “eine der komplexesten demografischen Herausforderungen” für den Archipel, “mit denen wir jemals konfrontiert waren”. Das Problem aus Sicht des ersten Einwohners der Kanaren: “Gesättigte Gebiete, in denen das Wachstum begrenzt werden muss”, während in “anderen Regionen, insbesondere auf den westlichen Inseln oder im Landesinneren, die Bevölkerung zurückgeht”.
Um diese Bereiche wieder attraktiver und funktionaler zu machen, solle vor allem soziales Engagement gefördert werden. Außerdem müssten “diese Gebiete mit Dienstleistungen versorgt werden”, sagte Clavijo.
So wollen die Kanaren ländliche Regionen fördern
Der Präsident der Kommission für ländliche Entwicklung, Vicente Rodríguez, sagte, die Initiative umfasse mehr als 50 Maßnahmen. Diese seien eminent wichtig für das Ausräumen “territorialer Ungleichgewichte”. Im Klartext: Der ländliche Raum muss im Vergleich zu Großstädten und deren direkten Speckgürteln wieder konkurrenzfähig gemacht werden, vielleicht sogar Vorteile aufweisen.
Unter anderem soll auch der Tourismus angesprochen werden, sich ländlichen Regionen zu öffnen. Doch es gehe auch darum, Synergien zwischen lokalen Produzenten und dem Tourismus zu schaffen, also beispielsweise eine Belieferung großer Hotels in touristischen Regionen mit Produkten vom umliegenden Land.
Das Projekt steckt derzeit in der Ideenphase. Während bereits konkrete Maßnahmen ersonnen wurden, geht es nun um weitere Impulse. Zudem soll die konkrete Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen konkretisiert werden. Die Umsetzung ist für die kommenden Jahre geplant.
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